Besser wär besser

Vorschlag: "Wasserspender"  [09.07.19]

In den Bibliotheken und in der alten Phytomedizin befinden sich bereits Trinkwasserbrunnen, die auf einen Vorschlag bei "Besser wär besser" hin eingerichtet wurden. Bild: Uni Hohenheim

In der Reihe "Besser wär besser" wählt ihr Verbesserungsvorschläge in den Online-Kurier. Die Redaktion fragt nach bei zuständigen Ansprechpersonen. Heute: "Wasserspender". Es antworten Elke Strub von der Abteilung Fläche und Bau an der Uni Hohenheim und Michael Rolke vom Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim. Über die kommenden Themen könnt ihr abstimmen. Derzeit auf Platz 1: "Plastikverpackungen in der Cafeteria".

 

 

Neu hier? => Was ist „Besser wär besser“ eigentlich? Und wie funktioniert’s?

 

 

Der Vorschlag:

„Es ist Ziel der Uni, die Einweg-Kaffeebecher zu vermeiden, also sollte es doch nicht fern liegen, auch Einweg- bzw Pfandflaschen zu minimieren.

Wie wäre es mit einem zentralen Wasserspender (ohne Gallone)?

"Besser wär besser"-Voting

Top Votes

  • Kippenstummel überall
  • Abwechslungsreiches Gemüse
  • Mikrowelle am falschen Platz

Neuste Vorschläge

  • Mehr Zeit zwischen Vorlesungen und Klausuren
  • Störungen in der Zentralbib
  • Plattform zum recyclen von Trockeneis

    Jetzt abstimmen!

    Ich trinke seit Jahren nur noch Leitungswasser, am liebsten selbst aufgesprudelt, und habe eine Aluflasche, in der ich mein Wasser mit zur Uni nehme. Diese Flaschen fassen oft nur maximal 750ml, was an einem längeren Unitag (besonders im Sommer) nicht ausreicht.

    Die von der Cafeteria angebotenen Flaschen Wasser kommen für mich nicht in Frage da

    a) sie mit 2 € für 1,5 Liter einfach unverschämt teuer sind! Bei Energydrinks kann ich es ja nachvollziehen, aber bei einem Grundnahrungsmittel wie Trinkwasser?!

    b) Es wieder eine Pfandflasche ist, auf die man theoretisch gut verzichten könnte,

    c) ich die Flasche noch in der Uni und während der Öffnungszeit der Cafeteria leer trinken muss, um sie nicht mit nach Hause nehmen zu müssen.

    Natürlich kann man sich Leitungswasser aus den Wasserhähnen in den Toilettenräumen holen, allerdings empfinde ich einen (wahrscheinlich rational nicht erklärbaren) Ekel dabei und mache das nur, wenn ich wirklich keine andere Wahl habe.

    Auf meiner weiterführenden Schule gab es schon vor vielen Jahren einen Wasserspender, der zentral aufgestellt war, an dem die Schüler sich ihre selbst mitgebrachten Flaschen auffüllen konnten, sowohl mit (gefiltertem?) stillen als auch gesprudeltem Wasser. Auch in vielen Unternehmen ist das mittlerweile Standard.“

    Antwort 1:

    Elke Strub, Uni Hohenheim, Leiterin Abteilung Fläche und Bau

    „Wir halten den Vorschlag für einen zentralen Trinkwasserbrunnen auf dem Campus für eine sehr gute Idee. In den Bibliotheken und im ehemaligen Lernzentrum wurden bereits vor einigen Jahren auf Anregung eines ‚Besser wäre Besser“-Vorschlags drei Trinkwasserbrunnen installiert, die dort offenbar auch sehr gut angenommen werden.

    Aus hygienischen Gründen kommen für uns allerdings keine Wasserspender mit Gallone in Frage, sondern nur ein Trinkwasserbrunnen mit Wasserhahn, der direkt an das Trinkwassernetz angeschlossen ist. Die Installation ist also mit einer Baumaßnahme verbunden.

    Am Montag den 08.07.19 fand eine Vor-Ort-Begehung im Biologiegebäude mit den Fachleuten des Universitätsbauamtes, Abteilung Technik und Gebäude und Abteilung Fläche und Bau und auch der Fachkraft für Arbeitssicherheit statt, um einen geeigneter Standort zu finden.

    Wir haben einen guten Standort im Erdgeschoss im Bereich der Getränkeautomaten gefunden. Dort befindet sich auch eine Trinkwasser- und Abwasserleitung, die zur Installation eines weiteren Trinkwasserbrunnen genutzt werden kann.

    Im Moment müssen noch einige technische Details abgeklärt werden, deswegen kann noch kein genauer Zeitpunkt genannt werden, wann der Trinkbrunnen aufgestellt werden kann. Wir halten Sie auf dem Laufenden!

    Auch im Zusammenhang mit dem Thema „fahrradfreundlicher Campus“ wurde der Wunsch nach Wasserspender bereits diskutiert. Allerdings ist die Umsetzung im Außenbereich ungleich schwieriger, da in der Regel kein Trinkwasseranschluss vorhanden ist. Nach Rücksprache mit dem Universitätsbauamt mussten wir aus diesem Grund leider die Idee verwerfen, einen Wasserspender an der geplanten Mobilitätsstation am Uni-Fuhrpark zu integrieren.“

    Antwort 2:

    Michael Rolka, Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim*), Marketing Assistent im Bereich Cafeterien

    *) Das Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim ist für den Betrieb der Mensen und Cafeterien an über 10 Hochschulstandorten zuständig.

    „Das Studierendenwerk hat sich bewusst gegen Wasserspender entschieden. Hierfür gibt es eine Reihe von Gründen. Der wichtigste betrifft die Hygiene: wir halten öffentliche Wasserspender für nicht sehr hygienisch. Insbesondere der Zapfhahn und die gesamte Zapfstelle inkl. Tropfschale etc. können schnell verkeimen und müssten regelmäßig und sehr gründlich gereinigt bzw. desinfiziert werden (ggf. mehrmals täglich!). Personell ließe sich das von uns nicht abbilden. Heißt: für den durchgängig einwandfreien hygienischen Zustand solcher Geräte könnten wir nicht garantieren. Zum anderen ist der (technische) Wartungsaufwand vergleichsweise groß und mit entsprechenden Kosten verbunden. Entkalker-Patronen und diverse Mikrofilter zum Herausfiltern von Schwebstoffen, Chemikalien und Keimen als auch die Kühlaggregate müssen regelmäßig ausgetauscht/gewartet werden.

    Gerne gehen wir auch auf die weiteren Fragen ein:

    Wir können wenig nachvollziehen, was gegen Pfandflaschen spricht? Wenn jemand auf Pfandflaschen verzichten möchte, so ist das seine/ihre persönliche Entscheidung. Ob er/sie damit für die Mehrheit unserer Gäste spricht können wir nicht beurteilen, erscheint uns aber eher unwahrscheinlich.

    Auch das Argument, eine bei uns gekaufte Flasche noch in der Uni und während der Öffnungszeiten unserer Cafeteria leer trinken zu müssen, ist für uns nicht nachvollziehbar. Da es sich um reguläre Pfandflaschen handelt, können diese in allen Annahmestellen gegen Erstattung des Pfandbetrages abgegeben werden.

    Die 1,5 Liter-Flasche kostet  1,85 Euro zzgl. Pfand und nicht 2 Euro.  Zudem gibt es auch kleinere und damit günstigere Gebinde im Sortiment. Wir sind sehr bemüht, unsere Verkaufspreise so niedrig wie möglich zu halten und kalkulieren entsprechend defensiv und achten sehr darauf, keine „unverschämt teuren“ Produkte anzubieten. Aber auch wir unterliegen gewissen wirtschaftlichen Zwängen sowie üblichen Marktmechanismen, wie z.B. steigende Einkaufspreise oder steigende Betriebskosten, die sich letztlich auch auf unsere Verkaufspreise auswirken.

    Dabei reichen die in unseren gastronomischen Einrichtungen generierten Umsätze nicht aus, um unsere Kosten zu decken – d.h. unsere gastronomischen Einrichtungen sind defizitär, weil wir die die Aufgabe haben, Essen für Studierende zu günstigen Preisen anzubieten. Daher sind wir in der Hochschulgastronomie stets auf Zuschüsse und zusätzliche Einnahmequellen angewiesen.

    Der Verkauf von Getränken in der Cafeteria ist eine solche zusätzliche Einnahmequelle. Wir haben natürlich nichts dagegen, wenn Studierende ihr Getränk selbst mitbringen. Ein kostenloser Trinkwasserspender würde jedoch wahrscheinlich dazu führen, dass wir weniger verkaufen. Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir als Studierendenwerk uns aus genannten Gründen gegen einen Wasserspender entschieden haben – unabhängig davon, ob mit Gallone oder mit Festwasseranschluss.“

    Recherche: Leonhardmair

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