Internationale Studierende:
Universität Hohenheim legt Nothilfefonds neu auf [11.12.20]
Spenden gesucht: Nach erfolgreicher Hilfe im Sommer sollen auch jetzt Studierende aus Nicht-EU-Ländern Unterstützung erhalten, um mit dem Nothilfefonds ihre Studiengebühren finanzieren zu können. | Bildquelle: clipdealer / Corinna Schmid (Globus)
Spenden gesucht: Nach erfolgreicher Hilfe im Sommer sollen auch jetzt Studierende aus Nicht-EU-Ländern Unterstützung erhalten, um Studiengebühren finanzieren zu können.
Die Corona-Pandemie hat viele Studierende in finanzielle Notlagen gebracht. Besonders betroffen sind internationale Studierende aus Nicht-EU-Staaten, die – zusätzlich zu den Lebenshaltungskosten – pro Semester 1.500 Euro Studiengebühren bezahlen. Durch Spenden, umgewidmete und vorgezogene Fördermittel hatte die Universität Hohenheim in Stuttgart im Sommersemester Hilfsangebote in Höhe von rund 90.000 Euro organisiert. Sogar Studierende hatten sich mit ihren Kommilitonen solidarisch gezeigt und gespendet. Jetzt will die Universität diese Initiative neu auflegen, um auch in diesem Semester wenigstens die größte Not ihrer internationalen Studierenden zu lindern.
Taxi statt Willkommenskomitee, Quarantäne im Wohnheim statt Campus-Führung: Die 175 internationalen Studierenden, die sich zum Wintersemester neu an der Universität Hohenheim eingeschrieben haben, hatten keinen leichten Start; manche warten sogar noch auf ihr Visum und folgen den Online-Vorlesungen von ihren Heimatländern aus. Doch auch die jungen Menschen, die bereits vor Ort sind, trifft die Pandemie besonders hart.
Spendenkonto |
Hohenheimer Universitätsstiftung
IBAN: DE70 6009 0700 0328 7000 02
Verwendungszweck: Nothilfefonds für Studierende * Anschrift des Spenders/der Spenderin
Sie erhalten eine Spendenbescheinigung der Stiftung. |
Denn Studierende aus Nicht-EU-Ländern müssen jedes Semester 1.500 Euro Studiengebühren zahlen – eine Summe, die für viele Menschen aus Entwicklungs- und Schwellenländern eine Herausforderung darstellt. „Die wenigsten internationalen Studierenden kommen aus wohlhabenden Familien“, erklärt Prof. Dr. Andreas Pyka, Prorektor für Internationalisierung an der Universität Hohenheim. „Viele sind auf Nebenjobs angewiesen, um die Gebühren und ihren Unterhalt zu finanzieren.“
Und diese Jobs sind auch in diesem Wintersemester durch die Corona-Krise rar geworden. Bei einigen geht die dadurch bedingte Notlage bis an die Substanz: „Uns erreichten sogar Hilferufe, dass sich manche Studierende nicht einmal mehr ausreichend zu Essen kaufen konnten“, berichtet Benjamin Gehring vom Akademischen Auslandsamt. „Bei vielen drohte der Abbruch des Studiums.“
Private Spenden – sogar von Studierenden – linderten Not im Sommersemester 2020In dieser Situation hat die Universität Hohenheim für schnelle Hilfe gesorgt, um wenigstens die größten Härten abzufedern – und rund 90.000 Euro aus einem Nothilfefonds ausgezahlt. Das Geld stammte zu einem beträchtlichen Teil aus privaten Taschen: 32.500 Euro an Spenden erhielt die Universität überwiegend aus der Professorenschaft, aber auch von Privatpersonen und Studierenden.
Darüber hinaus hat das Akademische Auslandsamt Internationalisierungsmittel des Wissenschaftsministeriums für den Fonds umgewidmet, die normalerweise für Reisen, internationale Konferenzteilnahmen und anderes vorgesehen sind, und Fördermittel des DAAD als Abschlussbeihilfen vergeben. „Insgesamt konnten wir damit rund 150 Studierende mit Beihilfen zwischen 500 und 1.500 Euro unterstützen. Wir haben jedoch so viele Anträge erhalten, dass wir leider auch viele ablehnen mussten“, so Benjamin Gehring.
Nebenjobs sind weiterhin Mangelware„Jetzt im Wintersemester hat sich die Situation der internationalen Studierenden eigentlich nicht wesentlich geändert“, bedauert Prof. Dr. Pyka. Die Universität hat zwar Stellen für wissenschaftliche Hilfskräfte gezielt und bevorzugt an internationale Studierende vergeben – auch am Fachgebiet von Prof. Dr. Pyka selbst sind einige beschäftigt. „Doch das ist ein Tropfen auf den heißen Stein, es herrscht noch der gleiche Notstand wie im Frühjahr.“
Die Universität Hohenheim hat daher beschlossen, ihren internationalen Studierenden auch in diesem Semester wieder finanziell unter die Arme zu greifen. „Wir legen daher den Nothilfefonds wieder neu auf“, berichtet der Prorektor. Erste Spenden seien bereits eingegangen: „Es sind fast 3.000 Euro aus der Professorenschaft und von privaten Spendern. Nun hoffen wir auf weitere großzügige Spenden, und ab einer Summe von etwa 15.000 Euro können wir anfangen, die Gelder auszuzahlen – damit sich die Studierenden wieder voll auf ihr Studium konzentrieren können.“
Jede Spende zählt – und jeder Euro kommt anUnterstützt werden, wie im vergangenen Semester, Studierende aus Nicht-EU-Ländern, die ohne eigenes Verschulden durch die Corona-Krise in finanzielle Not geraten sind. Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern werden bevorzugt. Voraussetzung für eine Förderung sind außerdem gute Studienleistungen.
Wer den Nothilfefonds der Universität Hohenheim unterstützen möchte, kann an die Hohenheimer Universitätsstiftung spenden:
Hohenheimer Universitätsstiftung
IBAN: DE70 6009 0700 0328 7000 02
Verwendungszweck: Nothilfefonds für Studierende * Anschrift des Spenders/der Spenderin
Sie erhalten dafür eine Spendenbescheinigung der Stiftung.