Anbau Phytomedizin-Komplex
Spatenstich für Labor-Neubau [09.04.18]
Prof. Dr. Christian Zörb, Prof. Dr. Ralf Vögele, Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert, Baudirektorin Sybille Müller und Architekt Hanno Chef-Hendricks beim Spatenstich. Bild: Uni Hohenheim | Leonhardmair
Das Schloss und historische Gebäude machen den Charme des Hohenheimer Campus aus. Für moderne Labore sind sie hingegen alles andere als ideal. Für drei leidgeprüfte Fachgebiete (Kulturpflanzenwissenschaften & allg. Virologie) ist nun Ersatz in Sicht: Nördlich des Phytomedizin-Gebäudes entsteht ein Anbau mit über 800 m²-Laborfläche. Nebeneffekt: Das Lernzentrum in der alten Phytomedizin soll mittelfristig in freiwerdende Schloss-Räume umziehen.
Die Mensa-Erweiterung wurde gerade in Betrieb genommen. Das neue Wohnheim in der Egilolf-Straße feiert Ende der Woche Richtfest. Und das neue Forschungsgewächshaus im westlichen Ende des Campus soll ebenfalls in diesem Jahr an die Uni übergeben werden. Doch auch künftig stehen die Bagger in Hohenheim nicht still.
Auf der Fläche des bisherigen Lehrgartens der Phytomedizin setzten der Uni-Rektor, Vertreter des Uni-Bauamts, der Architekt und künftige Nutzer heute Mittag den Spatenstich für ein 6,3 Mio. € teures Laborgebäude. Der 3-geschossige Neubau erweitert das 2011 in Betrieb genommen Bestandsgebäude der Phytomedizin nach Norden hin und ist architektonisch ähnlich angelegt.
Zeitgemäße Infrastruktur und Impulse für Forschungsprojekte
Von den gut 800 m² neuen Laborflächen profitieren drei Fachgebiete, deren bisherige, veraltete Labore als nicht mehr modernisierbar eingestuft wurden, weil sie im Schloss und anderen historischen Gebäuden untergebracht sind:
- Fg. Qualität pflanzlicher Erzeugnisse (340e), Prof. Dr. Christian Zörb
- Fg. Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergiepflanzen (340b), Prof. Dr. Iris Lewandowski
- Fg. Allgemeine Virologie (240b), Prof. Dr. Artur Pfitzner
Ebenfalls im Neubau Platz finden werden die Labore des neu gegründeten Fachgebiets „Physiologie der Ertragsstabilität (340k)“ unter Leitung von Dr. Sandra M. Schmöckel (Tenure Track-Programm).
Außer moderner Infrastruktur verspricht sich der Dekan der Fakultät Agrarwissenschaften durch die Bündelung pflanzenwissenschaftlich arbeitender Fachgebiete auch Impulse für gemeinsame Forschungsprojekte. Die Uni Hohenheim sei in diesem Bereich hochkarätig und deutschlandweit einzigartig aufgestellt, so Prof. Dr. Ralph Vögele bei seinem Grußwort. Kürzere Wege sollen die intensive Zusammenarbeit künftig noch weiter beflügeln.
Uni steuert 3,3 Mio. € bei
Wie dringend die neuen Labore benötigt werden, lässt sich nicht nur an den freudigen Gesichtern der künftigen Nutzerinnen und Nutzer ablesen, die in großer Zahl zum Spatenstich erschienen sind. Auch die Eigenbeteiligung der Uni in Höhe vom 3,3 Mio. € zeige die hohe Priorität, betont Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert.
Eigentlich werden Bauprojekte auf dem Campus vom Finanzministerium finanziert. Weil der Sanierungsstau jedoch so groß ist, steuerte die Uni in vergangenen Jahren immer wieder auch Geld aus dem eigenen Budget für Forschung und Lehre bei, um Bauprojekte zu ermöglichen.
Platztausch: Lernzentrum zieht ins Schloss
Durch den Neubau ergibt sich in den kommenden Jahren ein interessanter Nebeneffekt.
Der Neubau dient ausschließlich als Laborgebäude. Büros der Fachgebiete sollen ab 2020 nebenan in der alten Phytomedizin Platz finden. Momentan wird dieses Gebäude als Lernzentrum genutzt.
Für Studierende soll das jedoch kein Nachteil sein: Denn im Gegenzug werden im äußeren westlichen Schlossflügel Räume in unmittelbarer Nähe zur Mensa und TMS frei. In Zukunft sollen diese für studentische Arbeitsplätze zur Verfügung stehen.
Text: Leonhardmair