Bilder des Tages: Aktionstag gegen Unterfinanzierung

Trauermarsch & Traktoren  [30.10.19]

Von den Studierenden symbolisch zu Grabe getragen: Die gute Bildung. Foto: Uni Hohenheim / Jan Winkler.

Trauermarsch, Traktoren, Friedhof der Bildung, Kundgebung vorm Schloss: Mehrere hundert Studierende und Beschäftigte der Uni Hohenheim haben den landesweiten Aktionstag gegen die Unterfinanzierung der Hochschulen um 8:30 Uhr mit einer morgendlichen Protestaktion auf dem Campus eröffnet. Mit dabei: Schlepper der Versuchsstation Agrarwissenschaften. Fortgesetzt wurde der Aktionstag ab 11 Uhr in der Stuttgarter Innenstadt.

 

Die Wiese vorm Schloss hat sich in einen gespenstischen Friedhof verwandelt. Weiße Kreuze mit Grablichtern tragen Inschriften wie „Humboldt reloaded“, „Lernräume“, „Sprachkurse“, „Innovationsmotor“ oder „Hoffnung“.

Mehrere hundert Studierende und Beschäftigte haben sich als Trauergemeinde für die Bildung eingefunden, die in einem schwarzen Holzsarg symbolisch zu Grabe getragen wird. Sie wollen damit ein gemeinsames Zeichen an das Land senden: „Spart die Universitäten nicht tot!“

Hintergrund ist der Sparkurs der vergangenen Jahre und die Verhandlungen über die künftige Grundfinanzierung der Universitäten, die aus Sicht der Rektoren alles andere als zufriedenstellend verlaufen sind.

Trotz stetig wachsender Aufgaben stehen den Unis heute im Jahr de facto rund 3.500 € weniger pro Student/-in zur Verfügung als noch in den 1990er Jahren. Die Unis fordern deshalb vom Land u.a. eine einmalige Erhöhung der Grundfinanzierung um 1.000 € pro Student/-in, um die entstandene „Bildungslücke“ zu schließen. Das Land lehnt diese Kernforderung bislang ab.

Was das für Hohenheim konkret bedeutet machen Uni-Rektor Stephan Dabbert, Marion Götz, Anna Christ, Ernesto Lunar-Koch von der Verfassten Studierendenschaft, Dr. Ludger Herrmann als Vertreter des akademischen Mittelbaus und Prof. Dr. Hans-Peter Burghof, stellvertretender Vorsitzende des Universitätsrats, in Redebeiträgen auf der Kundgebung deutlich.

Akut bedroht sei etwa das Erfolgsprojekt „Humboldt reloaded“, das bislang aus befristeten Bundesmitteln aus dem „Qualitätspakt Lehre“ finanziert wird. Aber auch die schwierige Stellensituation im Mittelbau werde sich durch die zaghaften Zugeständnisse des Landes nicht verbessern. Der Rückstand bei der Digitalisierung oder dringend notwendigen Gebäudesanierungen bliebe auf absehbare Zeit bestehen.

Fotos: Jan Winkler | Text: Leonhardmair

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