Tarifverhandlungen

„Wir sind streikbereit!“  [01.12.23]

Philipp Kompalla, Gärtner an der Uni Hohenheim, will wie viele Kolleg:innen am 6.12. auf die Straße gehen. Bild: Uni Hohenheim.

10,5 % mehr Lohn – mindesten aber 500 €: Bei dieser und weiterer Kernforderungen der Gewerkschaften hat es bisher kein Entgegenkommen der Länder gegeben. Vor der dritten Verhandlungsrunde in Potsdam wollen die Gewerkschaften deshalb den Druck erhöhen. Sie rufen alle Landesbediensteten am Mittwoch, den 6. Dezember, zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Auch zahlreiche Mitarbeiter:innen der Uni Hohenheim sind streikbereit. Sie hoffen, dass sich möglichst viele weitere Kolleg:innen aus allen Bereichen anschließen.

 

Streikaufruf Hohenheimer Beschäftigte | Partizipationsaufrauf für studentische Beschäftigte

Streikteilnahme: Was gibt es zu beachten? Die Personalabteilung informiert...

Kernforderungen der Gewerkschaften

  • 10,5 % mehr Gehalt, mindestens aber 500 €
  • 200 € mehr für Nachwuchskräfte
  • unbefristete Übernahme für Azubis
  • Tarifvertrag für studentische Beschäftigte („Hiwis“)
  • 1 Jahr Laufzeit

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Auf der Hohenheimer Personalversammlung am vergangenen Donnerstag haben Vertreterinnen der Gewerkschaften Verdi und GEW ihrer Enttäuschung über die bisherigen Verhandlungsrunden Ausdruck verliehen.

Und auch Uni-Rektor Stephan Dabbert machte in seinem Grußwort deutlich, dass er die Forderung nach mehr Lohn für die Landesbediensteten für gerechtfertigt hält.

Die Argumente der Gewerkschaften:

  • Der Lohnerhöhungen der Landesbediensteten hinken der Inflation weit hinter. Die Beschäftigten können sich deshalb immer weniger leisten.
  • Der Öffentliche Dienst tut sich allgemein sehr schwer, Fachkräfte zu gewinnen, weil die Löhne in der freien Wirtschaft deutlich höher sind.
  • Innerhalb des Öffentlichen Dienst hat sich eine Schere aufgetan: Bereits in der letzten Tarifrunde mussten die Beschäftigten der Länder gegenüber den Beschäftigten der Kommunen zurückstecken. Nun droht dieser Abstand weiter zu wachsen. Das bedeutet: Für die gleiche Arbeit wird unterschiedlich bezahlt, je nachdem, ob man beim Land oder bei der Stadt angestellt ist.

Auch Beschäftigte der Uni Hohenheim wollen sich deshalb am landesweiten Warnstreik am 6. Dezember anschließen (s. Statements unten).

Streikaufruf Hohenheimer Beschäftigte | Partizipationsaufrauf für studentische Beschäftigte

In Stuttgart findet eine zentrale Demo mit anschließender Kundgebung statt.

  • Treffpunkt: Gewerkschaftshaus, Willi-Bleicher-Straße 20, Stuttgart
  • ab 8:30 Uhr: Streikgelderfassung
  • 9:45 Uhr: Streikversammlung
  • 11:00 Uhr: gemeinsame Demo durch die Stadt
  • 12:00 Uhr: Kundgebung vor dem Finanzministerium

Die Betriebsgruppe Verdi plant eine gemeinsame Hinfahrt aus Hohenheim:

  • U3 ab 8:42 Plieningen Garbe, Treffpunkt an der Haltestelle / dann U6 bis Schlossplatz an 9:07
  • U3 ab 9:12 Plieningen Garbe, Treffpunkt an der Haltestelle / dann U6 bis Schlossplatz an 9:37

Wer direkt nach Stuttgart kommt, erkennt die Hohenheimer Gruppe am Banner der Betriebsgruppe Verdi.

Wer darf streiken? Was gibt es zu beachten?

Alle Uni-Beschäftigten – außer Beamte - dürfen sich an Streiks beteiligen, unabhängig davon, ob sie Mitglied einer Gewerkschaft sind. Dies gilt auch für Auszubildende. Die Teilnahme am Streik ist kein arbeitsrechtlicher Verstoß. Allerdings entfällt für die Zeit der Streikteilnahme der Entgelt-Anspruch. Gewerkschaftsmitglieder können stattdessen Streikgeld erhalten.

Wer nicht streikberechtigt ist oder nicht auf das Entgelt verzichten will, kann Streik-Aktionen auch außerhalb der Arbeitszeit unterstützen. Die Personalabteilung informiert auf der Homepage, was es bei einer Streikteilnahme zu beachten gibt.

Statements von Beschäftigten der Uni Hohenheim

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