Hohenheimer Start-up Intertrop

Jute-Tee-Visionäre starten Crowdfunding  [11.07.18]

Jutes trinken – Jutes tun: Prototypen des wohlschmeckenden und nährstoffreichen Jute-Tees aus Bangladesch sind seit Januar im Uni-Shop als besonderes Jubiläumsprodukt erhältlich. Mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne will das Hohenheimer Start-up Intertrop jetzt den nächsten entscheidenden Schritt schaffen und die erste Ernte einer neu begründeten Kleinbauern-Kooperative nach Deutschland bringen. Der Clou: Nach Ernte der jungen Tee-Blätter können die Pflanzen weiterhin für die traditionelle Jutefasergewinnung genutzt werden. Eine zusätzliche Einnahmequelle für Jute-Bauern – und ein Beitrag für die ländliche Entwicklung der Region.


In den 1970er Jahren hieß es „Jute statt Plastik“ und der Jute-Beutel hielt Einzug in Deutschland. Heute entwickeln Julian Kofler, Mizanur Rahman und Julian Börner, drei ehemaligen Agrarstudenten der Uni Hohenheim, die Vision von damals noch einen Schritt weiter: Mit ihrem Start-up Intertrop wollen sie der vielseitigen Pflanze als gesundem und leckerem Tee zu einer Renaissance verhelfen.

Viele Hohenheimer Studierende und Beschäftigte haben bereits den Geschmackstest gemacht – und die ersten Prototypen des Jute-Tees im Uni-Shop als besonderes Jubiläumsprodukt erstanden.

Im Unterschied zum Jute-Beutel ist Jute-Tee in Deutschland bisher noch kaum bekannt. In ländlichen Regionen von Bangladesch gilt er jedoch als traditionelles Heilgetränk. Der Jute-Tee besticht durch innere Werte wie einem hohen Gehalt an Eisen, Calcium, Kalium, Antioxidatien oder Vitaminen. Darüber hinaus könnte der Tee Jute-Bauern in Bangladesch neue wirtschaftliche Perspektiven erschließen.

Erste Tee-Ernte hat begonnen

Mit Unterstützung des Jute-Ministeriums in Bangladesch haben die Hohenheimer Jung-Unternehmer dazu im vergangenen eine biologisch geführte Kleinbauern-Kooperative gegründet und auf Testfeldern Versuchsreihen für die Entwicklung von Jute-Tee durchgeführt. Die Frage lautete dabei: Wie viele Teeblätter von jungen Jute-Pflanzen können geerntet werden, damit die Pflanzen später ohne wesentliche Einbußen zur traditionellen Fasergewinnung genutzt werden können?

Mit den gewonnenen Erfahrungen und einer Crowdfunding-Kampagne wollen die ehemaligen Agrar-Studenten mit ihrer Vision jetzt durchstarten: Im Frühjahr lief die erste Anbauphase der Kleinbauern-Kooperative erfolgreich an. Aktuell werden die ersten Teeblätter geerntet. Mitte August soll die Verschiffung nach Deutschland beginnen.

Jung-Unternehmer hoffen auf Unterstützung

Durch Spenden und Vorbestellungen können Jute-Tee-Fans das Projekt in dieser unternehmerisch entscheidenden Phase über die Plattform startnext.com tatkräftig unterstützen.



Internetseite der Crowdfunding-Kampagne: www.startnext.com/jute-tee

Das erstes Fundingziel, das sich das Start-up gesteckt hat, liegt bei 28.000 €. Mit diesem Betrag wollen die Jungunternehmer die erste Ernte der Kleinbauern-Kooperative Mitte August komplett abnehmen, nach Deutschland transportieren sowie Lagerung und Verpackung finanzieren.

„Wenn es uns gelingt genügend Unterstützer zu gewinnen, um die erste Anbauphase erfolgreich zum Abschluss zu bringen, wären die Bauern bereit, in der nächsten Anbauperiode 2019 erneut auf Jute-Tee zu setzen“, erklärt Julian Kofler.

Nächster Meilenstein: Bio-Zertifizierung

Wird das zweite Fundingziel in Höhe von 50.000 € erreicht, will das Startup eine Bio-Zertifizierung für die Kleinbauern-Kooperative anstoßen sowie einen kleinen Traktor finanzieren.

„Sollte dieses Projekt mit Hilfe vieler Unterstützungswilligen erfolgreich beendet werden können, wäre das ein deutliches Signal an die Kleinbauern in Bangladesch, dass sich der Anbau des Kulturgutes Jute weiterhin lohnt, dass sich das Risiko der Doppelnutzung rentiert und das die Umstellung auf biologischen Landbau kein Nachteil sein muss“, so Julian Börner

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