Studium generale: Klima- & Erdgeschichte

Hohenheim: Von den Sauriern bis in die Zukunft  [11.10.17]

Bild: Uni Hohenheim/Clipdealer

Meeressaurier auf den Fildern, die ersten Siedler auf dem späteren Uni-Campus oder eine wissenschaftlichen Prognose, wie sich der Standort der Uni Hohenheim angesichts der Klimaveränderungen in den kommenden 50 bis 100 Jahren entwickeln wird: Zur Einstimmung aufs Jubiläumsjahr 2018 wirft die Uni Hohenheim mit einer 6-teiligen Vortragsreihe („Studium generale“) die Zeitmaschine an! Los geht’s am Donnerstag, 19. 10., 18 Uhr in der Aula (Schloss Mittelbau). Eintritt: frei.


Wie hat sich das Fleckchen Erde, auf dem der Hohenheimer Campus liegt, in den letzten 200 Mio. Jahren erd- und klimageschichtlich entwickelt? Und welche klimatischen Veränderungen sind in den kommenden Jahrzehnten zu erwarten?

Anlässlich des bevorstehenden Uni-Jubiläums lädt die Uni Hohenheim gemeinsam mit Geologen, Archäologen, Historikern und Klima-Experten in den kommenden zwei Semestern zu einer großen Zeitreise.

Mit dem „Studium generale“ startet bereits vorab die erste Veranstaltungsreihe zum 200. Uni-Jubiläum. Ab Januar folgen zahlreiche weiterer Programmpunkte, Aktionen und Projekte. Eine Vorschau, was im Jubiläumsjahr 2018 ansteht, gibt der Online-Kurier in den kommenden Wochen mit einem großen Jubiläums-Countdown.

Studium generale im Überblick

Die Vortragstermine finden jeweils donnerstags um 18:00 Uhr in der Aula im Schloss statt. (Achtung Ortswechsel am 23.11. => Katharinasaal, Euroforum). Der Eintritt ist frei.

Weitere Infos zu Themen & Referenten: Homepage Studium generale…

19. Oktober 2017
„Die allererste Agrarrevolution – Hohenheim vor 7.000 Jahren“

Hausbau, Dörfer, getöpfertes Tongeschirr, Ackerbau und Viehzucht: Scheinbar schlagartig tauchen diese Kulturerrungenschaften vor rund 7.000 Jahren in Mitteleuropa auf. Dr. Jörg Bofinger, Archäologe und Referatsleiter am Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, erzählt in seinem Vortrag über die ersten Bauern in Süddeutschland und den darauf folgenden Wandel von der Natur- zur Kulturlandschaft. Dabei geht er auf die Fragen ein, wie diese Veränderungen vollzogen wurden, wann und warum neue Kulturerscheinungen stattgefunden haben und wie mit der Entdeckung des Rads oder der Domestizierung des Pferdes ein neues Kapitel der Meschheitsgeschichte begann.

 02. November 2017
„Saurier schwimmen über die Filderebene – Hohenheim vor 180 Millionen Jahren“

Flache Lagunen, in denen sich schwimmende Saurier aalen - in seinem Vortrag präsentiert der Geologe und Lehrbeauftragte für Geowissenschaften an der Universität Freiburg Dr. Matthias Geyer, wie sich aus diesem Saurier-Paradies später reiche Fossillagerstätten wie in Holzmaden entwickeln konnten. Für den ökonomisch denkenden Menschen waren diese Ablagerungen auch aus anderem Grund interessant: als Erzlagerstätten sollten sie später einmal zum wirtschaftlichen Rückgrat der Industrialisierung von Württemberg werden.

23. November 2017 (Achtung: Katharinasaal, Euroforum)
„Ein Meteor zerstört alles Leben: Neuanfang – Hohenheim vor 15 Millionen Jahren“

Vor etwa 15 Millionen Jahren traf ein im Durchmesser ca. 1 km großer Asteroid mit einer Geschwindigkeit von mindestens 70.000 km/h auf die Erde. Durch den Aufschlag bildete sich das Nördlinger Ries, ein Meteoritenkrater mit heute etwa 25 km Durchmesser. Gisela Poesges, stellvertretende Museumsleiterin des RiesKraterMuseums in Nördlingen, erklärt, warum dieser Krater so besonders ist, wie die Apollo-Astronauten 1970 dort ihr Feldtraining absolvierten und welche wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem irdischen „Mondgestein“ Suevit des Asteroiden gezogen werden konnten.

14. Dezember 2017
„Mammutjagd im Staubsturm – Hohenheim vor 20.000 Jahren“

Die Kaltzeiten haben Süddeutschland geprägt. Obwohl es in der Umgebung der Universität Hohenheim nie Gletscher gab, wurde die Landschaft lange Zeit von Prozessen geprägt, die auch heute noch in den Tundrengebieten der Erde vorherrschen. Der Vortrag von Dr. Joachim Eberle, Akademischer Oberrat am Geographischen Institut der Universität Tübingen, zeigt auf, wie sich die Landoberfläche während des Eiszeitalters verändert hat, wie die Ausgangssubstrate unserer heutigen Böden entstanden sind und dass ohne die Kaltzeiten die heutigen Böden Süddeutschlands nicht so ertragreich wären.

18. Januar 2018
„Bringt uns das Klima um? Hohenheim in 50 bis 100 Jahren“

Das Klima in Stuttgart Hohenheim wird sich in 50 bis 100 Jahren erheblich von unserem heutigen Klima unterscheiden, so die Prognose von Prof. Dr. Jürgen Baumüller, ehemaliger Klimatologiedirektor der Stadt Stuttgart und Dozent an der Universität Stuttgart. In seinem Vortrag präsentiert er, wie die Klimaveränderungen der letzten Jahre auf die Zukunft schließen lassen und wie die Landwirtschaft von den höheren Temperaturen und veränderten Niederschlagsverhältnissen betroffen sein könnte.

01. Februar 2018
„Wüsten, Meere, Sümpfe eines Superkontinents – Hohenheim vor 225 Mio. Jahren“

In Mitteleuropa ist das Gesicht der Erdoberfläche sehr wechselhaft: von Wüsten über Sümpfe bis hin zu Flusslandschaften und Meere. In seinem Vortrag zeichnet Prof. Dr. Theo Simon ein Bild der Flora und Fauna Süddeutschlands vor 225 Mio. Jahren und erklärt, welche wichtigen Steine und mineralischen Rohstoffe bis heute abgebaut werden.

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