Eliteprogramm der Baden-Württemberg-Stiftung

113.800 € für Nachwuchswissenschaftlerin der Uni Hohenheim  [22.01.18]

Dr. Christine Sheppard vor ihren Versuchsanlagen an der Uni Hohenheim. Foto: privat.

Die gute Nachricht erreichte sie während ihrer Elternzeit: Als erste Hohenheimer Wissenschaftlerin seit 2010 wird Dr. Christine Sheppard durch das Eliteprogramm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der Baden-Württemberg-Stiftung gefördert. Mit 113.800 € Fördermitteln erforscht sie am Fachgebiet Landschaftsökologie und Vegetationskunde Interaktionen und Ausbreitungsstrategien von gebietsfremden Pflanzenarten. Die nächste Förderrunde des Programms steht unmittelbar bevor. Die Frist für Antragsskizzen (uni-interne Vorauswahl) läuft noch bis 23. Februar.


Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich für eine Uni-Karriere entscheiden, stehen vor einem langen und mitunter steinigen Weg.

Zwischen der Promotion und der Berufung auf einen Lehrstuhl sind exzellente Forschung und herausragende Publikationen gefordert. Gleichzeitig sind Postdocs in der Regel intensiv eingebunden in die Lehre und übernehmen nicht selten auch Aufgaben im Bereich Wissenschaftsmanagement und der akademischen Selbstverwaltung.

Große Konkurrenz um wenige Stellen, hohe Abhängigkeit vom eigenen Lehrstuhl und z.T. geringe finanzielle Spielräume bei der Entwicklung eigener Forschungsschwerpunkte stellen dabei zusätzliche Herausforderungen dar.

Eliteprogramm der Baden-Württemberg-Stiftung

Ansprechperson an der Uni Hohenheim:

Um ambitionierte Postdocs mit überdurchschnittlichen Promotionsleistungen auf ihrem Weg zur Professur zu unterstützen hat die Baden-Württemberg Stiftung 2002 ein Eliteprogramm  ins Leben gerufen.

Mit einer individuellen Förderung von bis zu 120.000 €, will die Stiftung den Postdoktorandinnen und Postdoktoranden vergleichsweise frühzeitig akademische Selbstständigkeit  ermöglichen. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der Vernetzung der geförderten Postdocs.

Erfolg für Hohenheimer Landschaftsökologin

In diesem Jahr profitiert von dem Eliteprogramm erstmals seit langer Zeit wieder eine Hohenheimer Wissenschaftlerin: Dr. Christine Sheppard hat an der ETH Zürich studiert und an der University of Auckland in Neuseeland promoviert. Seit 2014 arbeitet sie am Lehrstuhl Landschaftsökologie und Vegetationskunde an der Uni Hohenheim.

„Natürlich freue ich mich sehr. Die Nachricht erreichte mich gegen Ende meiner Elternzeit – das ist  wirklich eine großartige Motivation", freut sich Dr. Sheppard.

Die Fördermittel in Höhe von 113.800 € will sie in erster Linie nutzen, um ein kleines Team für ihr Forschungsprojekt zusammenzustellen, bestehend aus einem Promotionsstelle und einer wissenschaftlichen Hilfskraft. Des Weiteren werden die Mittel für Materialien verwendet, um Experimente auf dem Heidfeldhof durchzuführen. Der Titel der Projekts lautet: „Performance of and interactions among multiple co-occurring plant invaders.“

„Invasive Arten sind eine Bedrohung für die Biodiversität“, erklärt die Landschaftsökologin. „Bisher hat man sich bei deren Forschung weitgehend auf die Betrachtung einzelner Arten konzentriert. In der Realität breiten sich jedoch zumeist mehrere Pflanzenarten parallel in fremden Gebieten aus. Ich möchte besser verstehen, welche Wechselwirkungen es zwischen ihnen gibt – und wie solche Wechselwirkungen die Auswirkungen der invasiven Pflanzen auf einheimische Gemeinschaften beeinflussen.“

Erstmals von dem Förderprogramm erfahren hat Dr. Christine Sheppard über den Mittagstisch fürs Postdocs an der Uni Hohenheim. „Ich habe ein Jahr lang mit dem Gedanken gespielt und mich dann bei der Förderrunde Anfang 2017 mit einem Antrag beteiligt. Ich kann alle Postdocs, die sich von dem Programm angesprochen fühlen, nur ermutigen, es zu probieren!“

2-stufiges Antragsverfahren

Die Anzahl der möglichen Bewerbungen pro Hochschule ist begrenzt (Hohenheim: 5 Anträge). Deshalb findet zunächst eine uni-interne Vorauswahl statt. Interessierte Postdocs reichen dazu eine 1-seite Skizze der Projektidee sowie ein Qualifizierungskonzept ein, das u.a. einen wissenschaftlichen Lebenslauf und künftige Schritte für eine strategische Karriereplanung beinhaltet.

Die Senatskommission Forschung der Uni Hohenheim wählt bis zu 5 Antragsskizzen aus. Nach einem positiven Bescheid bleiben den Postdocs anschließend rund 8 Wochen für die Ausarbeitung des vollständigen Antrags. Die Abteilung Forschungsförderung bietet dabei Unterstützung an.

Die Antragsfrist für die uni-interne Vorauswahl zur aktuellen Förderrunde ist der 23. Februar.

Text: Leonhardmair

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