Nachhaltigkeit an der Universität Hohenheim

Die Universität Hohenheim wurde 1818 in Reaktion auf das „Jahr ohne Sommer“ und den daraus resultierenden verheerenden Hungersnöten gegründet. Ihr Auftrag: wissenschaftliche Erkenntnis nutzen, um Ernährung und Produktion auf eine nachhaltige Basis zu stellen, von der auch künftige Generationen dauerhaft und verlässlich profitieren. Seit jeher fühlt sich die Universität Hohenheim neben intensiver Grundlagenforschung immer auch der Tradition verpflichtet, innovative Lösungen auf drängende gesellschaftliche Fragen zu entwickeln. Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich als ein zentraler Gründungsgedanke der Universität Hohenheim durch ihre gesamte Geschichte und wird laufend weiterentwickelt.

Dabei ist das Thema nicht nur Leitthema in Lehre und Forschung, sondern spielt auch im gesamten Betrieb der Universität eine maßgebliche Rolle. Mit vielfältigen Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern (Whole Institution Approach) stärkt die Universität ihre Kultur der Nachhaltigkeit.

Studium & Lehre

Nachhaltigkeit als Querschnittsthema wird in allen drei Fakultäten der Universität auf unterschiedliche Weise adressiert. Im Bachelorstudiengang Sustainability & Change und dem Masterstudiengang Nachhaltige biobasierte Technologien wird die Thematisierung von Nachhaltigkeit auf den ersten Blick sichtbar. Auch in den anderen Studiengängen wie z. B. dem fakultätsübergreifenden Masterstudiengang Bioeconomy wird sich mit Nachhaltigkeit als zentralem Thema beschäftigt. Sichtbar wird dies u. a. im Vorlesungsverzeichnis. Vielfältige Veranstaltungen oder Fortbildungen ermöglichen den Lehrenden, ihre Nachhaltigkeitskompetenzen auszubauen und aktuell zu halten.

Betrieb & Infrastruktur

Wir sind bestrebt, Nachhaltigkeit im alltäglichen Betrieb der Universität umzusetzen. Als eine der ersten Hochschulen des Landes haben wir eine umfassende Treibhausgasbilanzierung für das Jahr 2019 erstellt, um einen möglichst vollständigen Überblick über die Emissionen zu gewinnen, Hot-Spots zu identifizieren und CO2-Einsparung gezielt voranzutreiben. Wir haben ein Energiemanagement, beziehen bereits seit 2012 Ökostrom, haben ein Mobilitätskonzept entwickelt und schreiben auf dem Campus das Wort Sharing groß (Interne Abgabe, Library of Things, Verschenke-Regale etc.).


Forschung & Innovation

Ein Großteil der Forschung der Universität Hohenheim widmet sich ganz konkreten Aspekten und Fragestellungen der Nachhaltigkeit. Sichtbar wird dies u. a. an der Einrichtung von Nachhaltigkeitsprofessuren, wie den Fachgebieten Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften, Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen sowie Nachhaltige Entwicklung und Wandel, am Land‐Atmosphäre Feedback Observatorium (LAFO) und am gesamtuniversitären Schwerpunkt Bioökonomie und dem Bioeconomy Lab. Auch anhand der Publikationen wird die herausragende Rolle des Themas Nachhaltigkeit sichtbar. Durch Humboldt reloaded finden auch die Studierenden einen nachhaltigen Einstieg in die Forschung.

Governance & Struktur

Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Universität Hohenheim strukturell verankert und wird vom Rektorat mit hoher Priorität vorangetrieben. Bereits 2018 wurde das Amt Chief Bioeconomy Officer im Rektorat eingerichtet. 2024 entschloss sich das Rektorat zur Einrichtung eines Green Office und zur Einrichtung eines Prorektorats für Nachhaltigkeit. Im Struktur- und Entwicklungsplan der Universität Hohenheim ist das Thema Nachhaltigkeit sowohl im Titel als auch in einem eigenen Kapitel zu finden. In einem partizipativen Prozess erarbeiten die Universitätsangehörigen seit 2025 eine Nachhaltigkeitsstrategie.


Kultur & Transfer

Die Nachhaltigkeitsentwicklung der Universität geschieht in einem partizipativen Prozess, der allen Interessierten die Möglichkeit gibt, sich einzubringen. Die fünf Green Teams des Green Office, zahlreiche studentische Gruppen und weitere engagierte Akteur:innen machen die Universität noch nachhaltiger und tragen zu einer Kultur der Nachhaltigkeit bei. Gemeinsame Erfolge wie die Auszeichnung zum artenreichsten Campus Europas (ICA Biodiversity Challenge) bestätigen diesen Weg. Der Nachhaltigkeitstransfer wird gefördert und leistet konkrete Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung in der Gesellschaft. Dies wird bspw. am Tag der offenen Tür oder anhand zahlreicher Start-ups sichtbar, die sich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben haben.

Kontakt

Green Office

Anna-Lena Müller-Wengerofsky
0711 459 22550
E-Mail

Gebäude 04.14, Raum 034/035 („Speisemeisterei-Flügel“)

Öffnungszeiten: Mo 9 – 11 Uhr, Di + Mi 14 – 16 Uhr