Asymmetrische Informationen auf dem Markt für private Krankenzusatzversicherung in Deutschland

Status
laufend
Projektbeginn
01.01.2015
Projektende
31.12.2016
Schlagworte
Versicherung
Beschreibung

Vor dem Hintergrund steigender Gesundheitsausgaben wurden in den letzten Jahrzehnten die Zuzahlungen in der deutschen gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erhöht und Leistungen aus dem gesetzlichen Leistungskatalog ausgegliedert. Infolgedessen gewinnen private Krankenzusatzversicherungen, die eine Absicherung der größer werdenden Versicherungslücken reduzieren bzw. schließen, immer mehr an Bedeutung. Beispielsweise ist die Nachfrage nach Zahn- und Pflegezusatzversicherungen in den letzten Jahren stark angestiegen. Allerdings kann gerade auf privaten Krankenversicherungsmärkten das Problem asymmetrischer Informationen zwischen Versicherungsunternehmen und Versicherungsnehmern entstehen. Wenn die Prämien auf dem privaten Versicherungsmarkt nicht hinreichend risikogerecht tarifiert werden bzw. werden dürfen, besteht einerseits die Gefahr der adversen Selektion. Demnach fragen vor allem Personen mit hohem Krankheitsrisiko umfangreichen Versicherungsschutz nach. Andererseits kann es aufgrund von multidimensionalen privaten Informationen zu einer aus Sicht der Versicherer günstigen Selektion (sog. „Advantageous Selection“) kommen. Dabei wird umfangreiche Versicherungsdeckung vor allem von Individuen mit niedrigem Erkrankungsrisiko beispielsweise aufgrund ihrer relativ hohen Risikoaversion nachgefragt. Neuere Studien finden empirische Evidenz für die Existenz beider Selektionseffekte im gleichen Versicherungsmarkt. Dabei gilt zu berücksichtigen, dass beide Selektionseffekte, selbst wenn sie sich gegenseitig neutralisieren, zu Ineffizienzen auf dem Versicherungsmarkt führen können.

 

Im Rahmen des Forschungsprojekts soll primär untersucht werden, inwiefern asymmetrische Informationen auf dem deutschen Markt für Zahn- und Pflegezusatzversicherung vorliegen und inwieweit die verschiedenen Selektionseffekte (Adverse und Advantageous Selection) nachgewiesen werden können. Zur Identifizierung asymmetrischer Information steht die Analyse des Zusammenhangs zwischen Versicherungsdeckung und Risiko auf dem jeweiligen Versicherungsmarkt im Vordergrund.

Beteiligte Einrichtungen

Förderer

Publikationen im Rahmen des Projekts