Bioenergie - Potentiale, Langfristperspektiven und Strategien für Anlagen zur Stromerzeugung nach 2020; Teilvorhaben 4: Stakeholdereinbindung (BE20Plus)
- Status
- laufend
- Projektbeginn
- 01.11.2017
- Projektende
- 31.10.2019
- Förderkennzeichen
- 22407117
- Schlagworte
- Bioenergy, Biogas, Biogasanlage
Die Bioenergie trägt innerhalb der deutschen Energiewende in erheblichem Umfang zur erneuerbaren Strom- und Wärmeproduktion bei. So stammten 2015 über 26,8 % des erneuerbaren Stroms und 87,8 % der erneuerbaren Wärme aus Bioenergieanlagen. Der Ausbau und Betrieb von Bioenergieanlagen zur Stromerzeugung wurde in den vergangenen Jahren primär durch das EEG angereizt und gefördert. Im Rahmen des EEGs erhielten Anlagen bisher für die Dauer von 20 Jahren, zuzüglich des Inbetriebnahmejahres, festgelegte Vergütungssätze. Da ein Großteil der Bioenergieanlagen zur Stromproduktion in den Jahren zwischen 2004 und 2014 errichtet worden ist, läuft für diesen Teil des Anlagenbestandes in den Jahren 2025 bis 2035 die EEG-Vergütung aus.
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, zu evaluieren, welche Geschäftsmodelle für Bestandsanlagen bestehen, um über den bisherigen Vergütungszeitraum hinaus, gegebenenfalls auch mit geänderter betrieblicher Ausrichtung, einen Weiterbetrieb zu gewährleisten.
Dazu sollen neben einer Auswertung von Datenbeständen über Bestandsanlagen auch anhand ausgewählter Einzelanlagen Berechnungen erfolgen, welche Potentiale zur Steigerung der Erlöse einerseits und zur Senkung der Kosten andererseits bestehen. Neben der Option, Bestandsanlagen in das mit der EEG-Novelle 2017 geschaffene Ausschreibungsdesign zu überführen, sollen exemplarisch auch weitere Geschäftsmodelle und Betriebsstrategien untersucht werden. Für den ersten Fall ist eine Optimierung der bisherigen Erlös- und Kostenstrukturen zwingend notwendig, da die Gebotsobergrenzen deutlich unter den aktuellen Fördersätzen liegen.
Als zentrales Produkt für die Akteursgruppen sollen die erarbeiteten Ergebnisse in eine Handlungsempfehlung überführt werden. Dazu besteht neben der Veröffentlichung eines Printmediums auch die Möglichkeit, eine Webanwendung zu erstellen, um Anlagenbetreibern eine interaktive Wissensvermittlung zugeschnitten auf die unterschiedlichen Anlagentypen zu ermöglichen.
Über die Betrachtung der Einzelanlagen hinaus soll auch übergreifend bewertet werden, wie und in welchem Umfang Bioenergieanlagen in Zukunft einen Beitrag zu einer nachhaltigen, wirtschaftlichen und sicheren Energie-/Stromversorgung leisten können. Dazu sollen auf der Basis zweier Modellierungsansätze Aussagen zur mittelfristigen Entwicklung des Anlagenbestandes abgeleitet werden. Das erste Modell wird dazu den Anlagenbestand feingranular und ganzheitlich abbilden und das zweite Modell die Marktintegration von Bioenergieanlagen in Deutschland untersuchen. Weiterhin sollen auch regionale Effekte auf die Strom- und Wärmeversorgung, die sich verändernden Beiträge der Bioenergie zur Reduktion der Treibhausgasemissionen sowie die resultierenden Effekte auf die Land- und Forstwirtschaft dargestellt werden.
Beteiligte Personen
- Martin Dotzauer, Joachim Pertagnol, Bernhard Wern, Lutger Eltrop, Marlies Härdtlein, Marcus Eichhorn, Alexander Krautz, Tobias Romberg
Beteiligte Einrichtungen
- Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinützige GmbH (DBFZ), IZES gGmbH, Uni Stuttgart, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ), Next Kraftwerke GmbH