SFB 564/Teilprojekt F2.2: Risikomanagement von landwirtschaftlichen Haushalten in Nordvietnam

Das Teilprojekt F2 'Ländliche Finanzdienstleistungen und nachhaltige ländliche Entwicklung in Nordvietnam' untersuchte in der 1. Phase (Juli 2000 - Juni 2003) des sogenannten Uplands Programs (SFB 564) die Bedingungen für einen effektiven Finanzmarkt, der die wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raums fördert und dabei besonders die Nachhaltigkeit der kleinbäuerlichen landwirtschaftlichen Produktion berücksichtigt. Das Teilprojekt F2 analysierte in der 1. Phase die Faktoren, die den Zugang von landwirtschaftlichen Haushalten zu Finanzdienstleistungen, insbesondere Kredit- und Spardienstleistungen bestimmen. Auf der Basis dieser Ergebnisse, ergibt sich die Schlußfolgerung, daß mehr Forschung im Bereich der dritten Säule des ländlichen Finanzwesens in Entwicklungsländern benötigt wird, dies ist der Bereich der Mikroversicherungen. Mikroversicherungen zählen zu den Anpassungsstrategien von in ihrer Lebensgrundlage gefährdeten (vulnerable) Haushalten. In der 2. Phase (Juli 2003 - Juni 2006) des Uplands Programs, wird das Teilprojekt F2 deshalb seine Forschungsaktivitäten auf Cluster von Haushalten legen, die in ihrer Lebensgrundlage gefährdet sind und die Untersuchung ihrer Bewältigungs- und Anpassungsstrategien hinsichtlich Risiken. Während es sich bei Anpassungsstrategien um ex-ante Strategien handelt, die das Einkommen auch in Krisenzeiten sichern sollen, sind Bewältigungsstrategien eine Reaktion auf akute Krisen und werden ex-post eingesetzt. Informelle soziale Netzwerke und semi-formelle Mikroversicherungssysteme zählen zu den ex-ante Strategien und stabilisieren oder reduzieren sogar das Gefährdungsniveau des Haushalts. Ex-post Strategien glätten den Konsum in Zeiten von akuten Krisen, dabei leidet häufig die spätere Lebensgrundlage.