„Ich habe die Möglichkeiten in diesem großartigen Land bekommen durch eine tolle Bildung“. Inhalte, Wahrnehmung und Wirkungen des bildungspolitischen Debattenteils im TV-Duell vor der Landtagswahl 2011 in Baden-Württemberg.

Publikations-Art
Zeitschriftenbeitrag (peer-reviewed)
Autoren
Bachl, Marko; Vögele, Catharina
Erscheinungsjahr
2013
Veröffentlicht in
Studies in Communication | Media
Band/Volume
2/3
Seite (von - bis)
367-400
Abstract

Der vorliegende Beitrag untersucht Inhalte, Wahrnehmung und Wirkung des bildungspolitischen Debattenteils im TV-Duell zwischen Stefan Mappus (CDU) und Nils Schmid (SPD) vor der Landtagswahl 2011 in Baden-Württemberg. Er widmet sich damit einem landespolitisch zentralen Issue. Die Ergebnisse zeigen, dass Mappus als „Verteidiger“ des dreigliedrigen Schulsystems dabei im Vergleich zu Schmid, der sich für ein „Längeres gemeinsames Lernen“ in Gemeinschaftsschulen bis zur 10. Klasse einsetzte, stärker profitierte. Er konnte die ihm in der Bildungspolitik zugeschriebene Kompetenz in großen Teilen des Publikums verbessern und sie mit seiner Gesamtbewertung verknüpfen (Priming-Effekt). Auch insgesamt steigerte die Debattenrezeption die wahrgenommene Bedeutung der Bildungspolitik (Agenda-Setting-Effekt). Die Befunde weisen darauf hin, dass das originär landespolitische Thema Schulpolitik auch in einem durch die bundespolitische Diskussion um die Atomkraftnutzung geprägten Wahlkampfkontext große Bedeutung für die Wahrnehmung und Wirkung politischer Kommunikation im Landtagswahlkampf hatte. Ferner können die Ergebnisse dahingehend interpretiert werden, dass die Vertreter „bewahrender“ Positionen in öffentlichen Auseinandersetzungen um die Schulpolitik im Vorteil sind. Hinsichtlich der allgemeinen Wirkung von TV-Debatten hebt der Beitrag die Bedeutung von Priming-Effekten, die von einzelnen, im Kontext der Debatte besonders zentralen Themen ausgehen, hervor.

Beteiligte Personen

Beteiligte Einrichtungen