Auswirkungen von Güllemenge, Applikationstechnik und eines Nitrifikationsinhibitors auf die N2O- und NH3-Emissionen aus einem lehmigen Boden in einem Mikrokosmenversuch

Publikations-Art
Masterarbeit
Autoren
Spuhler M.
Erscheinungsjahr
2014
Herausgeber
Guzman-Bustamante I., Ruser R., Müller T.
Seite (von - bis)
53
Abstract

Zusammenfassung

Die Emissionen von Spurengasen wie N2O, CH4 und CO2, sowie deren Einfluss auf das Klima ist von globalem Interesse und daher ein Schwerpunkt im Bereich der Düngung und des Bodenstoffhaushalts. Eine Vielzahl von Studien zeigen hierzu die globalen Veränderungen in der Konzentration treibhausrelevanter Gase in der Atmosphäre und liefern eine mögliche Erklärung für klimatische Veränderungen. Dieser Tatsache, stetig steigender Treibhausgasemissionen, muss daher durch langfristige Veränderungen entgegengewirkt werden. Der landwirtschaftlichen Praxis kommt hierbei eine entscheidende Rolle zu, da sie in Bezug auf N2O und NH3, der größte Emittent anthropogener Treibhausgasemissionen weltweit ist. Die Studien hierzu haben korrespondierend zum Anteil an der ausgebrachten Düngerform ihren Schwerpunkt bei mineralischen Düngemitteln.

Es ist jedoch durch steigende Düngemittelpreise einerseits und durch den Ausbau nachwachsender Rohstoffe zur Energiegewinnung andererseits, ein kurz und langfristiger Zuwachs an organischen Düngemitteln zu erwarten. Dies erfordert die Untersuchung und Evaluierung von Einflüssen auf die Bildung von Treibhausgasen, der Applikationstechnik sowie den Einsatz von Nitrifikationsinhibitoren bei Ausbringung von organischen Düngemitteln.
In der vorliegenden Arbeit wurden in einem Mikrokosmenversuch die Faktoren Güllemenge, sowie die enthaltenen NH4-N-Konzentration, die Applikationstechnik und ein Nitrifikationsinhibitor auf deren Einfluss auf die Emissionen der Treibhausgase CO2, CH4 und N2O hin untersucht. Der Versuch wurde in einer Klimakammer bei 15°C mit 6 Varianten und je 4 Wiederholungen in einer vollständig randomisierten Blockanlage angelegt. Vor Versuchsbeginn fand eine Vorinkubation statt, um homogene Bedingungen aller Mikrokosmen zum Versuchsbeginn zu gewähren.

Die Varianten waren (1) Kontrolle ohne Dünger und Applikationstechnik, (2) Gülle breit oberflächig appliziert, (3) Gülle im Depot, (4) Gülle mit Nitrifikationsinhibitor (Piadin®) im Depot, (5) Gülle mit (NH4)2SO4 angereichert und Güllevolumen wie in Behandlungen 2-4, sowie (6) Gülle mit (NH4)2SO4 angereichert und NH4+-N-Menge wie in Behandlungen 2-4.

Die Analyse der Ammoniakemission ergab ein deutliches Ergebnis. So emittierte nur die Variante mit breiter oberflächiger Ausbringung nennenswerte Mengen an NH3, da hier die Austauschfläche zwischen Düngemitteln und der Umgebungsluft nicht durch ein Depot unterbunden wurde.

Mit Ausnahme der ungedüngten Kontrolle zeigte die Behandlung mit (NH4)2SO4 angereicherte Gülle, bei gleichzeitig reduziertem Güllevolumen, die geringsten N2O-, CH4- und CO2-Emissionen. Auf ähnlich niedrigem Niveau war die Variante mit Nitrifikationsinhibitor. Die statistische Auswertung zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Varianten in Bezug auf die N2O-Emissionen. Die Analyse der Nmin-Gehalte zu Versuchsende zeigte erwartungsgemäß zur ausgebrachten Düngermenge, den höchsten Nmin-Gehalt in der Behandlung mit hoher N-Menge. Die anderen Varianten unterschieden sich nicht signifikant voneinander, außer die ungedüngte Kontrolle. Das Verhältnis zwischen NH4+ und, zu Versuchsende zu NO3- umgesetztem, NH4+ zeigte deutliche Unterschiede zwischen den Behandlungen. Am stärksten wurde der Umsetzungsprozess in der angereicherten Gülle mit hoher N-Menge gehemmt, gefolgt von der Variante mit Nitrifikationsinhibitor und der Variante „Depot, niedriges N“.

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