Charakteristika der Schichtung und Verdauung im Pansen der Hochleistungskuh - Auswirkungen auf die Rationsgestaltung.

Publikations-Art
Vortrag
Autoren
Tafaj, M.
Erscheinungsjahr
2004
Herausgeber
TU München, Dept. für Tierwissenschaften
Tagungsname
Tierwissenschaftliches Seminar
Tagungsort
München
Tagungsdatum
19.05.2004
Schlagworte
Hochleistungskuh, Milchleistung, Pansen, Rationsgestaltung
Abstract

Die Zahl der Milchviehbetriebe, die eine durchschnittliche Jahresleistung von über 8000 - 9000 kg Milch pro Kuh erzielen, steigt vorwiegend aus wirtschaftlichen Gründen stetig. Mit der Erhöhung des Leistungsniveaus erschwert sich die leistungs- und insbesondere tiergerechte Ernährung der Hochleistungskuh. Dies erfordert eine verstärkte Versorgung mit Energie und Nährstoffen und eine Erhöhung der Energie- und Nährstoffkonzentration im Futter, die ein hohes Ernährungsniveau (4 mal höher als der Erhaltungsbedarf) voraussetzt und oft zu einem sehr hohen Kraftfutteranteil in der Ration führen kann. Das hohe Ernährungsniveau und der hohe Kraftfutteranteil in der Ration beeinflussen die Kaskade der Verdauungsvorgänge (Kauverhalten und Speichelproduktion, Zusammensetzung und Stoffwechselaktivität der Population der Mikroorganismen im Vormagen, Schichtung der Digesta und Fermentationsintensität im Pansen, Passage und Nährstoffverdaulichkeit). Da das aufgenommene Futter zuerst im Vormagen verdaut wird, ist das Pansenmilieu oder das Pansenökosystem der Kern dieser Kaskade und der entscheidende Faktor, in welchem Maß die Futternährstoffe vom Wiederkäuer verdaut und verwertet werden können. Neben der Population der Mikroorganismen des Pansens, sind das Flüssigkeitsvolumen, der Pool an feste Futtermasse (insbesondere an unverdaulicher Faser), die Menge und Konzentration an Fermentationsprodukten sowie die Charakteristika der Pansenkontraktionen als die wichtigsten Elemente des Pansenmilieus zu bezeichnen. Der Status des Pansenmilieus gewinnt immer mehr an Bedeutung, nicht nur für die Beurteilung der Verdauungskapazität des Wiederkäuers sondern auch für die Bewertung des Futters. Der Grund dafür ist, dass das Pansenmilieu die Futteraufnahme, Abbau- und Syntheseleistungen der Mikroorganismen im Pansen, postruminale Verdauung, Passage und demzufolge die Nährstoffverdaulichkeit und -verwertung stark beeinflussen kann.

Beteiligte Einrichtungen