Einfluss unterschiedlicher Nitrifikationshemmstoffe auf die N2O-Freisetzung sowie die Nmin-Gehalte im Oberboden eines Winterweizenbestandes
- Publikations-Art
- Bachelorarbeit
- Autoren
- Laufer C.
- Erscheinungsjahr
- 2011
- Herausgeber
- Ruser R.,Guzman-Bustamante I., Müller T.
- Schlagworte
- Düngung, Klimaänderung, Lachgas
In dieser Arbeit wurden die N2O-Emissionenaus einem Winterweizenbestand nach Applikation von verschiedenen Nitrifikationshemmstoffen (NIs) untersucht. Als NIs wurden DMPP, DCD und Piadin in Wasser gelöst appliziert. Die N- Düngung erfolgte einheitlich mit Ammonsulfatsalpeter (ASS, 175 kg N ha-1). DMPP wurde zudem in granularer Form als ENTEC 26© ausgebracht. Die N2O-Flussraten wurden mindestens wöchentlich mit der "closed chamber" Methode gemessen.
Die Flussraten in diesem Parzellenversuch wiesen eine hohe zeitliche und räumliche Variabilität auf. Durch Applikation von NIs konnte im Mittel der jeweils 4 Wiederholungen eine Minderung der kumulativen N2O-Emissionen festgestellt werden, diese war jedoch statistisch nicht signifikant. Insgesamt waren die Emissionen sehr gering, was auf geringe Niederschläge im Versuchszeitraum zurückgeführt wurde.
Bei den mit Wasser applizierten NIs waren die NH4+-N Gehalt eine Woche nach der Düngung bis zu einem Sechstel geringer als bei der mit ENTEC 26© behandelten Parzelle, was auf die Applikationsform der NIs zurückgeführt wurde. Da die flüssig applizierten NIs nicht direkt am Düngekorn wirken konnten, wie es bei ENTEC 26© der Fall war, wurde möglicherweise ein beträchtlicher Teil des NH4+-N unmittelbar nach Düngerausbringung zu NO3--N oxidiert.
Im Gegensatz dazu blieb das NH4+ der ENTEC 26© Behandlung nach einem Rückgang des Düngepeaks weitestgehend gleich wobei die NO3- Gehalte immer niedriger waren als die NH4+ Gehalte. Das NH4+-N zu NO3--N Verhältnis stieg bei der ENTEC 26© Variante über den Messzeitraum an, was sich mit der Abnahme des NO3--Gehaltes einerseits und mit einer durch die NI Hemmung bedingte geringere NH4+ Oxidation begründen lässt.
Entgegen der Hypothese, waren die N-Gehalte in den Pflanzen mit NI Applikation geringer als bei ASS-Gabe ohne NI. Grund dafür könnte die durch die NIs erzielte Hemmung der NH4+-Oxidation in Verbindung mit den Witterungsverhältnissen während des Versuchs sein. Da NH4+ in Böden eine deutlich geringere Mobilität aufweist als NO3- und gleichzeitig sehr geringe Bodenwassergehalte gemessen wurden, ist davon auszugehen, dass die Verfügbarkeit an Nmin in den NI- Varianten reduziert war. Dazu ist jedoch zu sagen, dass der N-Gehalte zum Entwicklungsstadium BBCH 77 gemessen wurden und sich die Unterschiede der N-Gehalte in der oberirdischen Biomasse bis zur Ernte des Winterweizens am ausgeglichen hatte.
Schlussfolgerung
Eine Minderung der N2O-Emissionen im Mittel der 4 Wiederholungen konnte bei allen NIs festgestellt werden dadurch konnte die erste Hypothese, dass NIs zu einer Verminderung N2O-Emission beitragen, bestätigt werden. Jedoch konnte dieses Ergebnis nicht statistisch abgesichert werden.
DMPP wirkte trotz geringerer Niederschläge länger als DCD bzw. Piadin wodurch sich diese Hypothese ebenfalls bestätigt hat.
Die Hypothese dass die mit NIs behandelten Varianten höhere N-Gehalte in der oberirdischen Biomasse aufweisen als bei den Varianten ohne NIs konnte nicht bestätigt werden.
Interessant wäre es zu untersuchen, wie sich die verschiedenen NIs verhalten hätten, wenn die Messungen in einer Zeit mit mehr Niederschlagsereignissen stattgefunden hätten.
Beteiligte Einrichtungen
- AG Spurengase
- Fg. Düngung und Bodenstoffhaushalt
- Institut für Kulturpflanzenwissenschaften
- Standort Heidfeldhof mit Eckartsweier
- Versuchsstation Agrarwissenschaften