Einfluss von Rapsernterückständen auf umweltrelevante Nährstoffausträge in einem Mikrokosmenversuch

Publikations-Art
Masterarbeit
Autoren
Herr C.
Erscheinungsjahr
2015
Herausgeber
Ruser R., Müller T.
Seite (von - bis)
53
Abstract

Die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen ist eine der Hauptquellen für anthropogene Lachgasemissionen. Da Winterraps in Deutschland zu den wirtschaftlich attraktivsten Fruchtarten mit einer Anbaufläche von über 1,4 Mio. ha im vergangenen Jahr gehört, wurden Effekte der Einflussfaktoren Rapsstrohqualität und -quantität auf umweltrelevante Nährstoffausträge in dieser Arbeit hinterfragt. Die Untersuchungen wurden mit Hilfe eines Inkubationsversuchs in vierfacher Wiederholung in einer Mikrokosmenanlage durchgeführt. Die Rapsstrohqualitäten niedrig, mittel und hoch entsprachen einem C/N-Verhältnis von 55, 86 und 102. Die niedrige und hohe Rapsstrohmenge entsprachen einem Rapsstrohverbleib auf dem Feld von 40 dt ha-1 bzw. 80 dt ha-1. Die folgenden 5 Varianten wurden untersucht: (1) Kontrolle; (2) C/N niedrig bei hoher Menge; (3) C/N mittel bei hoher Menge; (4) C/N hoch bei hoher Menge; (5) C/N mittel bei niedriger Menge.

In dem Versuch wurden die THG-Emissionen (N2O, CO2 und CH4) sowie die Nmin-Gehalte in Boden und Perkolat erfasst. Es zeigten sich hinsichtlich der N2O- und CH4-Flüsse keine signifikanten Unterschiede zwischen den Varianten. Allerdings war die Tendenz erkennbar, dass sich die kumulativen N2O-Emissionen mit zunehmender Rapsstrohmenge aufgrund einer Netto-NO3--Immobilisation nach Rapsstroheinarbeitung verringerten. Ein Einfluss der Rapsstrohqualität auf die N2O-Emissionen war nicht erkennbar. Die kumulative CH4-Aufnahme war bei der Kontrolle am geringsten. Sie nahm mit zunehmendem C/N-Verhältnis zu. Begründen lässt sich dieser Trend durch eine zunehmende Inhibierung der Methanmonooxygenase mit steigendem NH4+-Gehalt im Boden. Die Rapsstrohmenge hatte keine erkennbaren Auswirkungen auf die CH4-Flüsse. Die kumulativen CO2-Emissionen sind ein Indikator für die mikrobielle Aktivität. Diese war bei der Kontrolle aufgrund des fehlenden Substrats am geringsten. Alle Varianten, bei denen eine hohe Menge Rapsstroh eingearbeitet wurde, hatten tendenziell höhere kumulative CO2-Emissionen als die Kontrolle und die Variante mit niedriger Rapsstrohmenge, die höheren CO2-Emissionen der Variante (2) waren dabei statistisch signifikant. Am Ende des Inkubationsversuchs waren die Nitratgehalte in den Bodensäulen der Kontrolle aufgrund der fehlenden Netto-NO3--Immobilisation signifikant höher als bei den Varianten mit Rapsstroh. Die Nitratgehalte im Perkolat unterschieden sich nicht signifikant voneinander, waren bei Varianten mit hoher Rapsstrohmenge oder engem C/N-Verhältnis aber tendenziell höher.


Beteiligte Einrichtungen

Projekte im Rahmen der Publikation