Erweiterung der Diversität von selbstfertilen Roggenpopulationen durch Introgression genetischer Ressourcen.

Publikations-Art
Zeitschriftenbeitrag
Autoren
Miedaner, T.; Susic, Z. and Geiger, H.H.
Erscheinungsjahr
2002
Veröffentlicht in
Vortr. Pflanzenzüchtg.
Band/Volume
54/
Seite (von - bis)
81-88
Abstract

Mit der Hybridzüchtung begann beim Fremdbefruchter Roggen vor 25 Jahren die Entwicklung eines eigenständigen selbstfertilen Genpools aus den Ausgangspopulationen Petkus und Carsten, der damit vom selbstinkompatiblen Genpool des Roggens abgekoppelt wurde. Die Introgression genetischer Ressourcen soll die züchterisch nutzbare genetische Variation für quantitative Merkmale erhöhen. Als genetische Ressourcen kommen bei Roggen u.a. Landsorten, Zuchtpopulationen aus anderen Klimaten und Primitivformen in Betracht. Sie zeigen in der Regel eine geringe Leistungsfähigkeit und eine mangelnde Adaptation an unsere Klima- und/oder Produktionsbedingungen. Die Zuordnung zu heterotischen Gruppen ist unbekannt und sie weisen eine - für Fremdbefruchter typische - hohe genetische Bürde auf. Gleichwohl kann erwartet werden, daß einige Genomabschnitte vorteilhafte Gene oder Genanordnungen enthalten. Die Auffindung und Introgression solcher Genomabschnitte in aktuelles selbstfertiles Zuchtmaterial ist Gegenstand eines laufenden GABI-Projektes. Als genetische Ressource (Donor) dient eine iranische Primitivroggenpopulation und als Rezipient eine Elite-Inzuchtlinie. Mittels markerbasierter Selektion werden zwei Sätze von BC2S3-Linien erstellt, von denen jede einzelne nur wenige kurze Donorchromosomensegmente trägt, die Gesamtheit der Linien aber einen möglichst großen Donorgenomanteil abdeckt. Dadurch wird es möglich, die einzelnen Donorchromosomen systematisch auf vorteilhafte Segmente durchzumustern. Die Phänotypisierung der Introgressionslinien in ihrer Eigenleistung und Kombinationsfähigkeit erfolgt in mehrortigen, zweijährigen Feldversuchen. Ziel ist die Erstellung von Nahe-isogenischen Linien (NILs), von denen jede einzelne nur noch das als vorteilhaft bestimmte QTL in einem ansonsten homogenen genetischen Hintergrund trägt. NILs sind auch erforderlich, um die Effekte der QTLs zu verifizieren, bevor sie in Elitematerial eingekreuzt werden.

Beteiligte Personen

Beteiligte Einrichtungen