Ökonomische Analyse landwirtschaftlicher Maßnahmen zur Verringerung von Erosion und Wasserabfluss im Kraichgau: Modellentwicklung, Ergebnisse und Übertragbarkeit
- Publikations-Art
- Dissertation
- Autoren
- Joachim Aurbacher
- Erscheinungsjahr
- 2010
- Veröffentlicht in
- Berichte aus der Agrarökonomie
- Herausgeber
- Prof. Dr. Stephan Dabbert
- Verlag
- Shaker Verlag , Aachen
- ISBN / ISSN / eISSN
- ISBN 978-3-8322-9380-2
- Schlagworte
- Agrarökonomie
Ökonomische Analyse landwirtschaftlicher Maßnahmen zur
Verringerung von Erosion und Wasserabfluss im Kraichgau:
Modellentwicklung, Ergebnisse und Übertragbarkeit
Joachim Aurbacher (joachim.aurbacher@uni-hohenheim.de)
Abstract
In der vorliegenden Arbeit werden landwirtschaftliche Maßnahmen zur Reduzierung der Erosions-
und Hochwassergefahr in Ackerbaugebieten ökonomisch bewertet. Untersucht wurden
Mulchsaat (in zwei Varianten), Schlagteilung, Querbewirtschaftung, Randstreifen, Querdammhäuflung
bei Kartoffeln sowie temporäre Untersaat bei Zuckerrüben. Das für diesen
Zweck entwickelte agrarökonomische Modell CULTIVASIM bezieht Schlagparameter wie
Schlaggröße, Hangneigung und Schlagform durch Kopplung an ein geographisches Informationssystem
in die Berechnung mit ein und berücksichtigt die Anpassungsmöglichkeiten der
Betriebe.
Die Ergebnisse zeigten, dass Mulchsaat mit Kosten zwischen 19 €/ha und 62 €/ha, sowie
Schlagteilung mit durchschnittlich 44 €/ha und Querbewirtschaftung mit 11 €/ha bis 42 €/ha
die Maßnahmen mit den geringsten Kosten darstellen. Die Anlage von Randstreifen verursacht
Kosten von ca. 57 €/ha wohingegen die Querdammhäuflung mit 108 €/ha bis 172 €/ha
und Untersaat mit 47 €/ha bis 146 €/ha zu deutlich höheren Kosten führt. Während Mulchsaat,
Querdammhäuflung und Untersaat zu relativ einheitlichen Kosten je Flächeneinheit führen,
hängen die Werte für Schlagteilung, Querbewirtschaftung und Randstreifen stark von der
Größe und Form der Schläge ab.
Durch eine Auswertung der Ergebnisse mit dem Erosionsmodell LISEM konnte die Wirksamkeit
aller Maßnahmen außer Randstreifen bestätigt werden. Ein Vorschlag zur optimalen
Kombination von Maßnahmen verdeutlichte ein großes Kostensenkungspotential.
Der vorliegende Modellierungsansatz erlaubt die flächenspezifische Berechnung von Maßnahmenkosten
auch über den Bereich des Erosionsschutzes hinaus und ermöglicht so die Verbesserung
von Ausgleichsprogrammen im Bereich der Landwirtschaft.
Beteiligte Einrichtungen
- Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre
- Fg. Produktionstheorie und Ressourcenökonomik im Agrarbereich