Zur scheinbaren präzäkalen Verdaulichkeit von Aminosäuren in Futtermitteln für Schweine

Publikations-Art
Zeitschriftenbeitrag
Autoren
Mosenthin, R., M. Rademacher, W.C. Sauer
Erscheinungsjahr
1997
Veröffentlicht in
Übersichten zur Tierernährung
Band/Volume
25/
Seite (von - bis)
41-85
Schlagworte
Aminosäurenverdaulichkeit, Schweineernährung
Abstract

Gravierende Unterschiede zwischen der präzäkalen und postilealen Proteinverdauung beim Schwein bilden die Ausgangsbasis für das Konzept der präzäkalen Aminosäurenverdaulichkeit zur Proteinbewertung von Futtermitteln für Schweine. In diesem Konzept wird berücksichtigt, daß die Verdauung und Absorption von Aminosäuren bis zum Ende des Dünndarms abgeschlossen sind, während im nachgelagerten Dickdarm keine Absorption von Aminosäuren mehr erfolgt. Die aktuelle Originalliteratur zur präzäkalen Rohprotein- und Aminosäurenverdaulichkeit in Getreide- und Eiweißfuttermitteln wurde ausgewertet und zusammenfassend dargestellt. Aufgrund der teilweise erheblichen Variabilität der Verdauungswerte zwischen und innerhalb von Futtermitteln werden mögliche Einflußfaktoren systematisiert. Dazu gehört auch die Darstellung unterschiedlicher Verfahren zur Verdaulichkeitsbestimmung, wobei in diesen Vergleich die direkte, die Differenzmethode und die Regressionsmethode einbezogen wurden. Unter qualitativen und quantitativen Gesichtspunkten werden der Einfluß verschiedener Futterproteine und Kohlenhydrate und darüber hinaus die Auswirkungen von Futterfetten, antinutritiven Inhaltsstoffen und bestimmter Zusatzstoffe auf die präzäkale Rohprotein- und Aminosäurenverdaulichkeit dargestellt und gewichtet. Daraus wird ersichtlich, daß die Protein- und Kohlenhydratfraktion der Futtermittel sowie bestimmte antinutritive Inhaltsstoffe hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die präzäkalen Verdauungswerte dominieren. Unterschiedliche Verfahren der Futtermittelverarbeitung und -bearbeitung - dazu zählen insbesondere thermische Verfahren - sind ebenfalls geeignet, die präzäkale Rohprotein- und Aminosäurenverdaulichkeit zu beeinflussen. Im Gegensatz zur Rationsformulierung auf der Basis von Bruttogehalten an Aminosäuren ermöglicht die Einbeziehung präzäkaler Verdauungswerte eine differenziertere Bewertung der tatsächlich für die Erhaltung und Leistung der Schweine zur Verfügung stehenden Aminosäuren aus den

Beteiligte Einrichtungen