Neues Schwergewicht der Forschung zur Erforschung der Brucellose in Ostafrika [27.11.18]
Das Fachgebiet Infektions- und Umwelthygiene bei Nutztieren hat ein neues Schwergewicht der Forschung: PD Dr. Wolfgang Beyer hat fast 300.000 Euro eingeworben, um Strategien zur Bekämpfung der Krankheit Brucellose in Ostafrika zu entwickeln.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt das Vorhaben über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Es startete im September dieses Jahres für drei Jahre.
Brucellose ist eine Infektionskrankheit, die bei Tieren und Menschen auftritt. Stark betroffen ist vor allem die arme Bevölkerung in Afrika südlich der Sahara. Wenn Tiere erkranken, führt das zu Einkommenseinbußen und Ernährungsunsicherheit, die Vermarktung der Tiere und ihrer Produkte ist einschränkt. Beim Menschen gibt es weltweit jährlich über 500.000 Neuinfektionen, vor allem über den Verzehr kontaminierter Milchprodukte und den Kontakt mit erkrankten Tieren. Infizierte Personen erkranken schwer, auch Komplikationen bis hin zum Tod sind nicht selten.
In den meisten Industrieländern ist die Brucellose bei Nutztieren durch verbesserte Diagnostik, Hygienemaßnahmen und Impfstoffe unter Kontrolle. In den Entwicklungsländern wird dies jedoch durch zahlreiche Faktoren behindert. Beispielsweise mangelt es an zuverlässigen diagnostischen Möglichkeiten und dem Wissen um die Krankheit. Die Bedeutung bei Tieren und Menschen wird daher oft unterschätzt.
Uganda und Kenia sind von der Brucellose stark betroffen, haben jedoch keine Programme zur Eindämmung der Krankheit. In dem neuen Projekt untersucht PD Dr. Beyer die Verbreitung der Krankheit in diesen ostafrikanischen Ländern und sucht nach Strategien zur wirksamen Bekämpfung der Brucellose, z. B. durch Impfung. Projektpartner des Hohenheimer Forschers sind die Makerere-Universität (Uganda), die Universität Nairobi (Kenia), die Universität Navarra (Spanien), die Autonome Universität Barcelona (Spanien), Agrifood Research and Technology Centre of Aragon (CITA) (Spanien), Daktari (Uganda) und das spanische Pharmaunternehmen CZ Veterinaria.
Die Eckdaten des Projektes lauten:
- Projekttitel: Multi-sectoral strategy for brucellosis control in Eastern Africa (MUSBCEA)
- Fördersumme/Geldgeber: 299.092 Euro (BMEL/BLE)
- Projektdauer: 1.9.2018 - 31.8.2021
Schwergewichte der Forschung
Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 250.000 Euro bei den Experimental- bzw. 125.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle begleitet solche Projekte mit einer internen Meldung und einer Pressemitteilung.
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