Schwergewicht der Forschung: Prof. Dr. Bieling und Prof. Dr. Bahrs erforschen Naturschutz-Ausgleichsmaßnahmen  [26.01.18]

Ein neues Schwergewicht der Forschung gibt es in den Fachgebieten Gesellschaftliche Transformation und Landwirtschaft und Landwirtschaftliche Betriebslehre: Ab März werden Prof. Dr. Claudia Bieling und Prof. Dr. Enno Bahrs neue stadtregionale Strategien für natur- und artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen entwickeln.


Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Forschungsprojekt RAMONA im Rahmen des Programms „Stadt-Land-Plus“. Die Förderrichtlinie ist Teil der Leitinitiative Zukunftsstadt innerhalb des BMBF-Rahmenprogramms "Forschung für Nachhaltige Entwicklung - FONA". Die Leitinitiative fokussiert auf einen integrativen Ansatz zur Entwicklung nachhaltiger Städte und ihres Umlandes. Fast 590.000 Euro über fünf Jahre stehen den beiden Teams zur Verfügung.

Natur- und artenschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen geraten in wachsenden Stadtregionen immer mehr in Konflikt mit anderen Raumnutzungen. Es wird daher immer schwieriger, geeignete Entwicklungsflächen oder zweckmäßige Kompensationsstandorte zu identifizieren.

Um Lösungen zu finden, muss man verstärkt das Stadt-Umland-Gefüge im Blick haben. Das Projekt RAMONA entwickelt daher neue stadtregionale Strategien, um eine nachhaltige Landnutzung zu erreichen. Dabei kann die derzeitige Situation, die einem nachsorgenden Reparaturbetrieb gleicht, zu einem Motor für eine vorsorgende Stadt- und Regionalentwicklung verändert werden.

Die Forscher analysieren in dem Projekt Kompensationsvorgänge, um den „Flow“ von Flächenwertigkeiten in der Stadtregion abzubilden. Sie führen Potenzialerhebungen durch und entwickeln Szenarien zu Kompensationsmöglichkeiten, die den Handlungsbedarf für Kommunen und Region aufzeigen. Anschließend wollen sie in einer zweijährigen Umsetzungsphase in konkreten Umsetzungsräumen innovative Kompensationsmaßnahmen planerisch und organisatorisch vorbereiten. RAMONA wird transdisziplinär bearbeitet, um innovative und praxisgerechte Lösungen zu finden.

Die Universität Hohenheim ist mit zwei Fachgebieten an dem Forschungsvorhaben beteiligt:


1.) Fachgebiet Gesellschaftliche Transformation und Landwirtschaft: „Analyse von Akteuren und Steuerungsmaßnahmen“
Prof. Dr. Claudia Bieling trägt mit ihrer Expertise für sozialwissenschaftliche Fragen im Landnutzungsbereich zum Verbundvorhaben bei. Im Rahmen von RAMONA zielt dies vor allem auf die Analyse von Akteursperspektiven und -konstellationen sowie die Steuerung einer multifunktionalen und integrativen Landschaftsentwicklung ab.

2.) Fachgebiet Landwirtschaftliche Betriebslehre: „Akzeptanz und ökonomische Bewertung von Kompensationsmaßnahmen aus Sicht der Landwirtschaft“
Prof. Dr. Enno Bahrs bringt sich in diesem Verbund mit seiner Expertise im Bereich landwirtschaftlicher Umweltökonomie und Bewertung landwirtschaftlicher Bodenmärkte ein. Beide Forschungsfelder sind bedeutend, um Kompensationsmaßnahmen inter- und transdisziplinär zu bewerten.

Die Eckdaten des Projekts lauten:

      • Projekttitel: Stadtregionale Ausgleichsstrategien als Motor einer nachhaltigen Landnutzung (RAMONA)
      • Fördersumme/Geldgeber: 588.236 Euro (Projektträger Jülich / BMBF)
      • Projektdauer: 1.3.2018 - 28.2.2023


      Schwergewichte der Forschung


      Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 250.000 Euro bei den Experimental- bzw. 125.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle begleitet solche Projekte mit einer internen Meldung und einer Pressemitteilung.

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