Uni-Wahl wird digital [16.05.22]
Tschüss Wahlurne, hallo digitaler Wahlzettel: Ob von zu Hause, aus dem Auslandssemester oder einfach von unterwegs mit dem Smartphone – noch nie war es einfacher sich an der Uni-Demokratie zu beteiligen. Die Hohenheimer Gremienwahlen finden zwischen dem 21. und 28. Juni 2022 erstmals online statt. Der Gang zum Wahllokal im Schloss entfällt. In diesem Jahr sind Studierende und Promovierende aufgerufen, ihre Vertreter:innen für den Senat, die Fakultätsräte und das Studierendenparlament zu wählen. Professor:innen, akademische und sonstige Mitarbeiter:innen sind aufgrund längerer Amtsperioden erst nächstes Jahr wieder an der Reihe.
Sind Präsenz-Wahlen in Zeiten von Home-Office und Online-Lehre noch zeitgemäß? Diese Frage beschäftigt seit Ausbruch der Pandemie viele Unis in Baden-Württemberg. Stuttgart, Heidelberg und Freiburg haben bereits auf Online-Wahlen umgestellt.
Nachdem alle technischen und rechtlichen Vorbereitungen abgeschlossen sind und der Senat Anfang Mai grünes Licht für die neue Wahlordnung gegeben hat, reiht sich nun auch die Uni Hohenheim in den Club ein. Dabei setzt sie auf den zertifizierten Marktführer POLYAS, der sich u.a. auf Universitätswahlen spezialisiert hat.
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„Die Wahlgrundsätze frei, gleich und geheim gelten selbstverständlich weiterhin“, betont Wahlleiterin Jana Tinz.
Uni hofft auf höhere Wahlbeteiligung
Für die Umstellung führt die Wahlleiterin eine ganze Reihe guter Gründe an: „Die Wahl wird umweltfreundlicher und effizienter, da wir Papier sparen und weniger Personal benötigen. Fehlerquellen bei der Stimmabgabe und beim Auszählen werden minimiert. Vor allem aber senken wir die Hürden für die Teilnahme: Denn den digitalen Stimmzettel kann man von überall aus abgeben: Egal ob man sich auf dem Campus, im Home-Office oder im Ausland befindet“, so Tinz.
Wie wichtig gerade der letzte Punkt ist führte die Corona-Pandemie im letzten Jahr sehr deutlich vor Augen: 2021 gaben lediglich 5,7 % der Studierenden und 9,1 % der Promovierenden an der Uni Hohenheim ihre Stimme ab (Senat) – so wenige wie noch nie. Die Einführung der Online-Wahlen soll nun wieder mehr Uni-Angehörige motivieren, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen.
So funktioniert die Online-Wahl
Praktisch funktioniert die Online-Wahl ganz einfach:
- Um sich auszuweisen loggen sich Wahlberechtigte während des einwöchigen Wahlzeitraums (21.6. – 28.6.) mit ihrer Hohenheimer Nutzerkennung auf der Plattform HohCampus ein.
- Von HohCampus führt ein personalisierter Link zum Online-Wahlsystem „POLYAS“.
- Ab hier unterstützt ein digitaler Assistent beim Ausfüllen des digitalen Stimmzettels – und verhindert so z.B., dass zu viele oder zu wenig Stimmen abgegeben werden.
Die Wahl findet ausschließlich online statt. Wahllokale auf dem Campus werden nicht eingerichtet, auch eine Briefwahl ist in diesem Jahr nicht möglich.
Wer über kein Hohenheimer Benutzerkonto verfügt ist aufgerufen, sich rechtzeitig im Vorfeld um die Freischaltung zu kümmern. Bei Rückfragen und Problemen hilft der IT-Service-Desk des KIM. Personen, die kein digitales Endgerät zur Verfügung haben, können einen Termin im Wahlbüro vereinbaren und dort einen Laptop zur Stimmabgabe nutzen.
Warum wählen?
Große Entscheidungen werden an der Uni nicht im Hinterzimmer getroffen, sondern im Senat (uni-übergreifend) und den drei Fakultätsräten. Dort sind alle Gruppen an der Uni durch gewählte Vertreter:innen repräsentiert.
Studierende wählen außerdem das Studierendenparlament (StuPa), das zentrale Organ der Verfassten Studierendenschaft, das sich an der Uni und in der Öffentlichkeit für die Belange der Studierenden einsetzt.
Die Professor:innen haben im Senat und in den Fakultätsräten die absolute Mehrheit, so will es das Gesetz. Aber auch für Studierende, Promovierende, akademische und sonstige Beschäftigte sind die Gremien eine Möglichkeit, ihrer jeweiligen Statusgruppe Gehör zu verschaffen und Einblicke in alle wichtigen Themen an der Uni zu erhalten. Eine hohe Wahlbeteiligung verschafft den Vertreter:innen dabei Rückenwind.
Stimmberechtig sind alle Beschäftigten und Studierenden der Universität Hohenheim, allerdings unterscheiden sich die Amtsperioden je nach Statusgruppe. In diesem Jahr sind Studierende und Promovierende zur Wahl aufgerufen. Professor:innen, akademische und sonstige Mitarbeiter sind erst nächstes Jahr wieder an der Reihe.
Der Online-Kurier stellt die Listen in der Woche vor der Wahl vor. Die studentischen Listen präsentieren sich außerdem auf Instagram.
Text: Leonhardmair