New Work stärkt systemrelevante Bereiche [17.11.23]
Die Corona-Pandemie brachte es unübersehbar zu Tage: Gerade in Krisensituationen ist das Funktionieren von systemkritischen Bereichen unverzichtbar. Bei Defiziten Abhilfe schaffen möchte ein neues Verbundprojekt mit Beteiligung der Universität Hohenheim. Der Schlüssel dazu: innovative und attraktive Arbeitsformen. Sie sollen dazu beitragen, beispielsweise das Gesundheitswesen oder die öffentliche Verwaltung besser auf Krisen vorzubereiten und geeignete Ressourcen aufzubauen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) fördert das Vorhaben mit insgesamt rund 590.000 Euro, davon entfallen etwas mehr als 160.000 Euro auf das Fachgebiet Soziologie an der Universität Hohenheim unter der Leitung von Prof. Dr. Caroline Ruiner.
Ob in Sozialwesen, öffentlicher Verwaltung, innerer Sicherheit, Brandschutz, Bildung und Betreuung, Logistik oder Informationstechnik und Telekommunikation – die Stärkung der Resilienz, also der Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit, von Unternehmen und Organisationen ist entscheidend, damit sie Krisen gut und angemessen bewältigen können.
Doch aufgrund der erforderlichen ortsgebundenen Tätigkeiten sind die Arbeitsbedingungen in diesen eher traditionell organisierten Bereichen oft nicht zukunftsfähig und angemessen gestaltet. Zudem droht eine weitere Verschärfung des Fachkräftemangels durch die Abwanderung von Beschäftigten in andere Bereiche.
Dies zu verhindern und die Resilienz in systemrelevanten Bereichen zu fördern, ist das Ziel der Forschenden im Verbundprojekt „NewWork4KeyWorker – New Work für systemrelevante Bereiche“. Gemeinsam mit verschiedenen Partner:innen aus der Praxis wollen sie Empfehlungen für innovative, flexible Arbeitsorganisationsformen (New Work) sowie motivierende, gesunde Arbeitsbedingungen erarbeiten. So wollen sie die Attraktivität der Erwerbstätigkeit in diesen Bereichen erhöhen und die Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten stärken.
Dazu führen sie problemzentrierte Interviews mit Beschäftigten, Führungskräften sowie Sozialpartner:innen und werten sie wissenschaftlich aus. Zudem beobachten und analysieren sie Arbeitsprozesse und Arbeitsbedingungen in systemrelevanten Bereichen. Berufsübergreifende Workshops und Führungskräftetrainings sowie konkrete Handlungsempfehlungen zur Gestaltung motivierender und gesunder Arbeitsbedingungen runden das Programm ab. Nach Ablauf des Projektes sollen speziell ausgebildete Mentor:innen die entwickelten Maßnahmen und Ideen fortführen und nach Bedarf anpassen.
Die Leitung des auf zwei Jahre ausgelegten Gesamtprojekts hat das Berufsforschungs- und Beratungsinstitut für interdisziplinäre Technikgestaltung (BIT e.V.) in Bochum.
Projekt-Steckbrief
- New Work für systemrelevante Bereiche – NewWork4KeyWorker
- Fördersumme: Insgesamt 591.500 Euro, davon 163.788 Euro für die Universität Hohenheim
- Förderinstitution: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), begleitet durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
- Projektdauer: 1.6.2023 – 31.5.2025
- Projektbeteiligte: Berufsforschungs- und Beratungsinstitut für interdisziplinäre Technikgestaltung e.V. (BIT), Bochum (Projektleitung), Das Demographie Netzwerk e.V. (ddn), Berlin, Glasfaser Ruhr GmbH, Bochum, Emschergenossenschaft AöR, Essen, Freundeskreis Mensch e.V., Gomaringen, Feuerwehr und Polizei der Stadt Stuttgart
- Projektwebsite
Kontakt
Prof. Dr. Caroline Ruiner, Universität Hohenheim, Fachgebiet Soziologie
+49 (0)711 459-23437, caroline.ruiner@uni-hohenheim.de
Schwergewichte der Forschung
Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften.