Neues Schwergewicht der Forschung für präzisere Pilz-Bekämpfung im Weinbau [30.11.18]
Ein neues Schwergewicht der Forschung gibt es am Fachgebiet Agrartechnik in den Tropen und Subtropen: Über 500.000 Euro hat Prof. Dr. Joachim Müller eingeworben, um mit Hilfe von Mikrosensoren die Prognose und Bekämpfung von Pilzen im Weinbau zu verbessern.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt das Vorhaben FungiSens über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Es startete im September dieses Jahres für drei Jahre.
Der Klimawandel begünstigt auch in den hiesigen Weinbaugebieten das Auftreten verschiedener Pilzerkrankungen. Vor allem der falsche Mehltau kann zu erheblichen Ertragseinbußen führen, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und bekämpft wird. Das erfolgt üblicherweise nachdem eine Infektion festgestellt würde. Die gängigen Methoden dazu sind jedoch ungenau, teuer, zeitintensiv oder nur nach Ausbruch anwendbar.
In den letzten Jahren haben sich Prognosemodelle durchgesetzt, die den Pilzbefall auf Grundlage von Wetterdaten berechnen. Das Problem ist jedoch, dass es meteorologische Daten jedoch nur in geringer räumlicher Verfügbarkeit gibt. Das schränkt die Aussagekraft dieser Modelle stark ein, da es bestenfalls eine Prognose für einen Radius von mehreren Kilometern zulässt. Prof. Dr. Müller und sein Team wollen eine Methode entwickeln, bei der Mikrosensoren direkt im Bestand installiert werden und so das Mikroklima an mehreren Positionen innerhalb eines Schlages erfassen. Wenn man diese Daten den Prognosemodellen zusätzlich zur Verfügung stellt, lässt sich die Modellpräzision so stark erhöhen, dass Pflanzenschutzbehandlungen schlag- oder punktgenau geplant werden können.
Drei weitere Teilprojekte des Verbundvorhabens führen die GEOsens GmbH in Schallstadt, die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg und die Felsengartenkellerei Besigheim eG in Hessigheim aus.
Die Eckdaten des Projektes lauten:
- Projekttitel: Prognose und Detektion von Pilzerkrankungen im Weinbau durch feinmaschige Messung des Mikroklimas und Einsatz bildgebender Messverfahren (FungiSens)
- Fördersumme/Geldgeber: 504.735 Euro (BMEL/BLE)
- Projektdauer: 1.9.2018 - 31.8.2021
Schwergewichte der Forschung
Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 250.000 Euro bei den Experimental- bzw. 125.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle begleitet solche Projekte mit einer internen Meldung und einer Pressemitteilung.
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