Weizen-Wurzeltypen: Der Mix macht’s  [04.07.24]

Die Landwirtschaft widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit zu machen, ist das Ziel der Forschenden im Verbundprojekt CROP. Dafür kombinieren sie Pflanzen mit verschiedenen Wurzelsystemen auf einem einzigen Feld: Durch die Mischung von flach- und tiefwurzelnden Weizensorten können Wasser, Nährstoffe und Düngemittel besser genutzt, die Erträge resilienter und die Landwirtschaft insgesamt umweltfreundlicher und zukunftssicherer werden.


Als eine der wichtigsten Kulturpflanzen ist der Winterweizen (Triticum aestivum) stark vom Klimawandel betroffen. Die Rhizosphäre, also dem Bereich des Bodens, der durch die Aktivität der Pflanzenwurzeln beeinflusst wird, gilt als Schlüssel, um Pflanzen an künftige klimatische Bedingungen anzupassen und sie widerstandsfähiger gegen Trockenstress zu machen. Die Wechselwirkungen zwischen Wurzeln, Mikroorganismen und Böden sind entscheidend für die Nährstoff- und Wasserversorgung sowie die Trockentoleranz von Nutzpflanzen.

Durch die Kombination von flach- und tiefwurzelnden Weizensorten wollen die Forschenden im Verbundprojekt CROP die Nutzung von Ressourcen durch die Pflanzen verbessern und so ein Agrarökosystem schaffen, das gegen Trockenstress widerstandsfähiger ist. Ihre experimentellen Ergebnisse fließen in ein mathematisches Modell ein, das den Boden, seine Mikroorganismen und die Pflanzen erfasst. Dieses sogenannte Rhizosphären-Mikrobiom-Pflanzen-Modell soll es ermöglichen, den Nutzen des Kombianbaus von Pflanzen mit komplementären Wurzelsystemen vorherzusagen – dies nicht nur für Weizen, sondern auch für andere Kulturpflanzen.

Die im Projekt gewonnenen Kenntnisse sollen frei zugänglich gemacht werden, so dass sie weltweit genutzt werden können. Neu entwickelte Modelle und Werkzeuge helfen Landwirt:innen, diese neue Anbaumethode umzusetzen.

CROP ist ein Gemeinschaftsprojekt des Hohenheimer Teams mit dem Forschungszentrum Jülich, das auch die Koordination übernommen hat. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt das Vorhaben im Rahmen der nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030. CROP ist Teil der Rhizo4Bio-Initiative innerhalb des BonaRes-Förderprogamms des BMBF. BonaRes steht für „Boden als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie“.

Das Projekt läuft bereits seit März 2020 und geht nun in die zweite Phase, die mit insgesamt fast 1,4 Millionen Euro gefördert wird, wovon das Fachgebiet Bodenbiologie rund 355.000 Euro erhält. Dies macht CROP an der Universität Hohenheim zu einem „Schwergewicht der Forschung“.

Projekt-Steckbrief

  • Titel: Kombination von komplementären Wurzelphänotypen für widerstandsfähigere Agrarökosysteme (Phase II) − CROP (Combining ROot contrasted Phenotypes for more resilient agro-ecosystem)
  • Fördersumme: insgesamt 1.394.476 Euro, davon 356.308 Euro für die Fachgebiete Bodenbiologie und Biogeophysik an der Universität Hohenheim
  • Förderinstitution: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
  • Projektdauer: 1.10.2024 - 30.9.2027
  •  Beteiligte: Forschungszentrum Jülich (Koordination), Fachgebiete Bodenbiologie und Biogeophysik an der Universität Hohenheim
  • Website: www.crop-project.de bzw. www.bonares.de/crop

 
Schwergewichte der Forschung

Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften.

Kontakt
Dr. Christian Poll, Universität Hohenheim, Fachgebiet Bodenbiologie,
+49 (0)711 459 22614, christian.poll@uni-hohenheim.de


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