Sparprogramm Energiekrise  [25.11.22]

Aufgrund steigender Energiepreise und Inflation muss die Universität Hohenheim im Haushalt 2023 voraussichtlich mindestens 5 Mio. € einsparen. Das Rektorat hat in dieser Woche ein Sparpaket beschlossen, das zum 1. Januar 2023 greift.


Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

seit einiger Zeit ist klar, dass wir als Universität vor enormen finanziellen Herausforderungen stehen. Erst jetzt können wir allerdings eine grobe Abschätzung treffen, welche Folgen die Energiekrise und die Inflation für unseren Haushalt 2023 haben werden.

In dieser Mail möchte ich Ihnen hierzu einen ersten Überblick geben. Ausführlichere Informationen und Hintergründe finden Sie in einem aktuellen Artikel des Hohenheimer Online-Kuriers.

Wir gehen im kommenden Haushaltsjahr von einer Vervierfachung unserer Energiekosten im Vergleich zu 2021 aus. Das entspricht einer Steigerung von ca. 5 Mio. € auf 20 Mio. €.

Wir hoffen, dass wir die entstehende Finanzlücke durch Energiesparmaßnahmen und Hilfszahlungen von Bund und Land um ca. 10 Mio. € verringern können. Diese Annahme ist dem Grunde nach optimistisch, denn insbesondere das Land hält sich bislang mit konkreten Zusagen zurück.

Obwohl noch viele Ungewissheiten bestehen, haben wir im Rektorat in dieser Woche ein Sparpaket beschlossen, das zum 1. Januar 2023 greift. Neben verschiedenen kleineren Maßnahmen sieht es vor, dass alle Uni-Einrichtungen, denen Mittel zugewiesen werden, zum Jahreswechsel nur 70 % ihrer bisherigen Zuwendungen erhalten. Wir teilen den Fakultäten die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel kurzfristig mit, sodass dann dort auch die Verteilung auf die Institute beschlossen werden kann.

Absehbar ist außerdem, dass die geplante Investitionsrunde 2023 deutlich geringer ausfällt oder notfalls komplett gestrichen werden muss. Die Entscheidung hierüber wollen wir im Mai treffen und von den aktuellen Entwicklungen abhängig machen.

Die Ausgabereste des Jahres 2022 sind vom Sparprogramm hingegen nicht betroffen und werden auf der Grundlage der geltenden Übertragsregelungen ins Jahr 2023 übernommen.

Bei der Entscheidung über das jetzt beschlossene Sparprogramm haben uns folgende Grundsätze geleitet:

  • Wir wollen nicht mehr Geld einsparen als unbedingt notwendig, sondern notfalls im Lauf des Jahres 2023 nachsteuern: Mit weiteren Sparpaketen oder, im positiven Fall, mit Zuweisungen zu einem späteren Zeitpunkt
  • Die Lasten sollen nach Möglichkeit gleichmäßig verteilt und langfristige Schäden für die Universität vermieden werden
  • Uni-Einrichtungen sollen eine hohe Planungssicherheit behalten. Bereits getroffene Zusagen sollen nach Möglichkeit eingehalten und das bewährte System der Mittelzuweisung nicht kurzfristig verändert werden
  • Wir wollen Einsparungen bei wichtigen Zukunftsthemen in Forschung und Lehre sowie beim Thema Nachhaltigkeit vermeiden und ebenso bei allen weiteren Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität unserer Studiengänge


Ich bin mir bewusst, dass bereits mit diesem Sparpaket große Herausforderungen in allen Bereichen verbunden sind. Leider ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht sicher, ob die beschlossenen Maßnahmen ausreichen, um unsere Finanzlücke zu schließen.

Umso mehr liegt mir am Herzen, Sie um Ihre Mithilfe bei einem wichtigen Thema zu bitten: Als Universität sind wir entschlossen, die Energiekrise zu nutzen, um unsere Ziele in puncto Nachhaltigkeit mit voller Kraft voranzutreiben. Denn je effektiver wir Energie und damit hohe Kosten einsparen, desto geringer kann auch unser Sparprogramm ausfallen.

Unserer aktuellen Rechnung liegt zugrunde, dass wir es 2023 schaffen, 10 % weniger Strom und Gas zu verbrauchen und somit unsere Ausgaben um 2 Mio. € zu senken. Dieses Ziel ist ambitioniert und nur mit Ihrer aktiven Unterstützung erreichbar. Das Land erwartet sogar, dass wir 20 % einsparen. Da wir den Forschungs- und Lehrbetrieb in Präsenz aufrechterhalten wollen, haben wir jedoch ein Einsparziel von 10 % als realistisch angenommen. Gelänge es uns, mehr Energie einzusparen, würde davon die gesamte Universität profitieren.

Bitte helfen Sie in Ihrem Umfeld beim Energiesparen mit und informieren Sie sich über aktuelle Initiativen wie z. B. den Zoom-Austausch zum Thema „Energiesparen im Labor“ am 30.11.22.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der Website des Energiemanagements.

Über weitere Entwicklungen zur finanziellen Situation der Universität halten wir Sie informiert. Bitte bleiben Sie trotz aller Herausforderungen zuversichtlich und engagiert.

Mit besten Grüßen
Prof. Dr. Stephan Dabbert
Rektor


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