Zwischen Feldarbeit & Marktanalysen  [10.01.25]

Vor mehr als 100 Jahren wurde Margarete von Wrangell an der Uni Hohenheim als erste Frau in Deutschland auf eine ordentliche Professur berufen. In unserer Reihe „Frauen in der Wissenschaft“ stellen wir regelmäßig Hohenheimer Wissenschaftlerinnen vor. Dieses Mal gibt Franziska Mittag vom Fachgebiet Agrarmärkte Einblick in ihren Alltag als Doktorandin.


„Mich begeistert es, eigene Ideen zu entwickeln, damit Landwirt:innen auch in 100 Jahren noch nachhaltig und einträglich wirtschaften können“, sagt Franziska Mittag.

Seit drei Jahren ist sie Doktorandin am Fachgebiet Agrarmärkte und forscht dort zur Agrarpreisbildung in fragmentierten Märkten. „Ich analysiere den deutschen Agrarmarkt für Körnerleguminosen und entwickle Lösungen, um ihn nachhaltiger und fairer zu gestalten – sowohl für Landwirt:innen als auch für Verbraucher:innen “, erzählt die Agrarwissenschaftlerin.

 

   

Vom landwirtschaftlichen Familienbetrieb in die Wissenschaft

Aufgewachsen ist Franziska Mittag auf einem landwirtschaftlichen Familienbetrieb. „Schon als Kind habe ich mitbekommen, mit welchen Problemen Landwirt:innen tagtäglich konfrontiert sind“, berichtet Mittag. „Zum Beispiel, wenn sie ihre Güter nicht zu angemessenen Preisen verkaufen können.“

Für diese Probleme habe sie Lösungen entwickeln wollen – und sich deshalb für ein Studium der Agrarwissenschaften in Kiel entschieden.

„Nach dem Master habe ich festgestellt, dass ich die Agrarmärkte zwar besser verstanden, aber immer noch keine Lösungen entwickelt hatte.“ Deshalb habe sie sich dazu entschlossen, eine Promotion anzuhängen.

Ihr Wissen aus der Forschung auch in die Lehre einbringen zu dürfen: Das freut sie jedes Semester aufs Neue. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn Studierende am Ende einer Lehrveranstaltung auf einen zukommen und sagen, dass sie die Agrarmärkte nun ein Stückchen besser verstehen.“

 


„Offenheit, Neugier und eine große Portion Ehrgeiz“   

Promotionsinteressierten Studentinnen rät sie: „Überlegt euch, ob euch das Schreiben eurer Abschlussarbeit Spaß gemacht hat. Wenn der Gedanke daran bei euch eher für Bauchschmerzen sorgt, rate ich von einer wissenschaftlichen Karriere ab.“

Wer jedoch Freude daran habe, sich in wissenschaftliche Paper und Methoden einzuarbeiten, sei in der Wissenschaft genau richtig.

„Ihr solltet auf jeden Fall Offenheit, Neugier und eine große Portion Ehrgeiz mitbringen“, so Mittag. „Nicht immer läuft alles nach Plan, aber es lohnt sich, dranzubleiben.“

Text: Moormann


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