Die Rolle von Vitamin E bei der nicht-alkoholischen Fettleber  [17.02.22]

Mit der Bedeutung von Vitamin E bei einer der häufigsten chronischen Lebererkrankungen beschäftigt sich ein Schwergewicht der Forschung an der Uni Hohenheim. Das Team unter Leitung von Dr. Maren Podszun vom Fachgebiet Ernährungswissenschaft und Diätetik ist auf der Suche nach einer neuen Behandlungsmöglichkeit der nicht-alkoholischen Fettleber (NAFLD). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt mit rund 360.000 Euro.


Schätzungen zufolge ist rund ein Viertel der Weltbevölkerung von nicht-alkoholischer Fettleber betroffen. Sie steht in engem Zusammenhang mit krankhaftem Übergewicht, der Adipositas. Da die Adipositas weltweit zunimmt, rechnen Fachleute damit, dass auch die Häufigkeit der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung steigen wird. Ihre fortschreitende Form, die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH), entwickelt sich derzeit zur häufigsten Ursache für Lebertransplantationen in den westlichen Ländern.

Noch sind die physiologischen Prozesse der Krankheit und ihrer Entstehung nicht ausreichend aufgeklärt und bislang gibt es keine zugelassenen Therapien. Als mögliche Behandlungsoption ist in den letzten Jahren das fettlösliche Vitamin E, genauer alpha-Tocopherol, in den Fokus des Interesses gerückt. Mit seiner Verteilung innerhalb von Leberzellen beschäftigt sich auch das Verbundprojekt „Die Rolle des subzellulären Vitamin E Mangels und des α-Tocopherol-Transferproteins in der nicht-alkoholischen Fettleber“, an dem auch Prof. Dr. Jan Frank vom Fachgebiet für Biofunktionalität der Lebensmittel und Dr. Yaron Rotman vom National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK) in den USA beteiligt ist.

Hauptziel des Forschungsprojektes ist es, die Verteilung von Vitamin E in der Zelle sowie die Rolle eines speziellen Transportproteins für alpha-Tocopherol bei der NAFLD aufzuklären. Die Ergebnisse sollen zeigen, ob dieses Protein, das alpha-Tocopherol-Transferprotein (αTTP), ein neuer therapeutischer Ansatzpunkt bei der Behandlung der NAFLD sein könnte.

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung ist durch eine übermäßige Ansammlung von Fetten und fettähnlichen Substanzen, den Lipiden, in den Leberzellen gekennzeichnet. Diese Ansammlung von Fett in Form von Lipidtröpfchen führt jedoch zu einem erhöhten oxidativen Stress in den Zellen. Als fettlösliches Antioxidans ist Vitamin E in der Lage, diesen oxidativen Stress abzufangen. Vermutlich wird es jedoch in den Lipidtröpfchen angesammelt, so dass es für andere Zellorganellen nicht mehr zur Verfügung steht, was dort den oxidativen Stress erhöht.

Welche Rolle das alpha Tocopherol Transportprotein beim Transport des Vitamins zu den Lipidtröpfchen spielt, ist derzeit jedoch noch unklar. Deswegen wollen die Forschenden den Einfluss dieser Fetttröpfchen auf die Verteilung von Vitamin E innerhalb der Zelle sowie die Rolle des Vitamin E-Transportproteins sowohl im Tiermodell in Mäusen als auch in menschlichen Leberproben untersuchen.

Die Eckdaten des Projekts:

  • Projekttitel: Die Rolle des subzellulären Vitamin E Mangels und des a-Tocopherol-Transferproteins in der nichtalkoholischen Fettleber
  • Fördersumme: 359.900 Euro
  • Förderinstitution: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • Projektdauer: 1.10.22 - 1.10.25
  • Kooperationspartner: Prof. Dr. Jan Frank, Universität Hohenheim, Fachgebiet für Biofunktionalität der Lebensmittel, Dr. Yaron Rotman, National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Diseases (NIDDK), USA

Kontakt
Dr. Maren Podszun, Ph.D., Universität Hohenheim, Fachgebiet, Ernährungswissenschaft und Diätetik, +49 (0)711 459-24690, maren.podszun@uni-hohenheim.de

Schwergewichte der Forschung

Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften.


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