Schwergewicht der Forschung: Prof. Dr. Rudolf Hausmann erforscht mikrobielle Herstellung von Tensiden [18.01.18]
Über ein neues Schwergewicht der Forschung freut sich das Fachgebiet Bioverfahrenstechnik: Mehr als 340.000 Euro hat Prof. Dr. Rudolf Hausmann eingeworben, um die mikrobielle Herstellung von Tensiden zu erforschen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt. Es wurde Anfang Oktober letzten Jahres bewilligt und läuft über drei Jahre.
Mikrobiell hergestellte Tenside sind in den letzten Jahren von großem Interesse. Eines der vielversprechendsten Biotenside ist Surfactin. Doch dafür konnte bisher unter anderem wegen der starken Schaumbildung kein biotechnologisch überzeugender Produktionsprozess etabliert werden. Prof. Dr. Hausmann untersucht gemeinsam mit Dr. Marius Henkel, wie eine gleichzeitige genetische und verfahrenstechnische Optimierung Abhilfe schaffen kann.
Die Forscher wollen mit einem genetisch minimierten Bacillus subtilis einen neuen Fermentationsprozess zur Herstellung von Surfactin entwickeln. Dieser Bacillus-Stamm produziert Surfactin, während andere Nebenprodukte nicht mehr gebildet werden. Der umfassendste Teil des Vorhabens hat zum Ziel, einen selbstgesteuerten, semikontinuierlichen und anaeroben Fermentationsprozess zu etablieren, bei dem die Wissenschaftler eine sogenannte Schaumfraktionierung integrieren wollen. Damit soll das Surfactin in einem schaumfreien Prozess synthetisiert und anschließend durch gezieltes Ausschäumen aktiv angereichert und parallel zum Wachstum abgeführt werden.
Die Eckdaten des Projekts lauten:
- Projekttitel: Entwicklung eines neuartigen, anaeroben Fermentationsprozesses mithilfe von integrierten Schaumfraktionierungsmethoden unter Verwendung eines genetisch minimierten Bacillus-Stammes sowie Vergleich mit einem blasenfreien aeroben Fermentationsprozess
- Fördersumme/Geldgeber: 342.050 Euro (DFG)
- Projektdauer: 1.10.2017 - 30.9.2020
Schwergewichte der Forschung
Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 250.000 Euro bei den Experimental- bzw. 125.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle begleitet solche Projekte mit einer internen Meldung und einer Pressemitteilung.
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