DFG fördert Forschungsgruppe zur Phosphorverwertung bei Legehennen drei weitere Jahre  [02.11.21]

Fast drei Millionen Euro bewilligt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) für die zweite Phase der Forschungsgruppe P-FOWL (FOR 2601). Die beteiligten Wissenschaftler:innen erforschen seit 2017, wie Legehennen Phosphor aus pflanzlichen Quellen optimal verwerten können. An der Universität Hohenheim sind daran fakultätsübergreifend sechs Fachgebiete beteiligt. Sie erhalten insgesamt rund 2,3 Mio. Euro Förderung, was das Projekt zu einem Schwergewicht der Forschung in Hohenheim macht. Externer Partner ist das Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf.


„Unsere Forschung soll dazu beitragen, dass die Tiere den im pflanzlichen Futter enthaltenen Phosphor möglichst effizient nutzen können, damit weniger aus mineralischen Vorkommen eingesetzt werden muss“, erklärt Prof. Dr. Markus Rodehutscord, Sprecher des Projektes P-FOWL. Denn viele Pflanzensamen enthalten zwar größere Mengen an Phosphor. Allerdings ist dieser chemisch gebunden und für viele Tiere nicht gut verwertbar. Deswegen setzen Landwirte dem Futter meist Phosphor bzw. Phosphat aus mineralischen Quellen zu – Ressourcen, die schon in gut 100 Jahren aufgebraucht sein könnten. Wird dem Futter zudem mehr Phosphat als nötig zugesetzt, scheiden es die Tiere ungenutzt aus. Die Folge ist eine höhere Umweltbelastung.

In dem mehrjährigen Projekt untersucht die Forschungsgruppe P-FOWL darum alle Aspekte der Phosphorverwertung von Hühnern und Wachteln. Ergebnisse aus der ersten Förderungsphase zeigen, dass diese Fähigkeit unter anderem genetisch bedingt ist – ein Ansatzpunkt, um künftig Tiere mit einer besseren Phosphorverwertung zu züchten. Zudem bilden sich bei der Freisetzung von Phosphor aus pflanzlichen Inhaltsstoffen im Verdauungstrakt Substanzen, die zusätzliche und bislang kaum erforschte Vorteile für die Tiergesundheit haben können.

In sechs fakultätsübergreifenden Teilprojekten wollen Forschende der Universität Hohenheim diese Prozesse besser verstehen. Unterstützt werden sie dabei vom Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf, das mit zwei Teilprojekten an der Forschungsgruppe beteiligt ist.

„Die interdisziplinäre Zusammensetzung der Forschungsgruppe schafft eine einzigartige Möglichkeit, verschiedene Untersuchungen zu kombinieren und möglichst viele Informationen von denselben Tieren zu gewinnen, ihren genetischen Hintergrund genau zu erfassen, und alle Daten in eine Gesamtauswertung einfließen zu lassen. Das macht die Ergebnisse deutlich aussagefähiger und vergleichbarer“, ist Prof. Dr. Rodehutscord überzeugt.


Die Eckdaten des Projekts:

  • Projekttitel: DFG-Forschungsgruppe „Inositolphosphate und Myo-Inositol beim Geflügel: Untersuchungen an den Schnittstellen von Genetik, Physiologie, Mikrobiom und Ernährung“ – P FOWL (FOR 2601)
  • Fördersumme: rund 2,3 Mio. Euro (Uni Hohenheim), Gesamtförderung: 2,9 Mio. Euro
  • Geldgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • Projektdauer: 3 Jahre
  • Projektwebsite
  • Pressemitteilung zur ersten Förderperiode

Kontakt
Prof. Dr. Markus Rodehutscord, Universität Hohenheim, Fachgebiet Tierernährung,
T +49 (0)711 459-22420, E markus.rodehutscord@uni-hohenheim.de


Schwergewichte der Forschung


Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften.
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