Gewusst wie: Abschluss- & Projektarbeiten mit Unternehmen  [14.04.22]

Erworbenes Wissen konkret anwenden – und den ersten Schritt ins Berufsleben tun: Eine Abschluss- oder Projektarbeit gemeinsam mit einem Unternehmen durchzuführen ist für Studierende häufig eine äußerst lohnende Erfahrung. Allerdings gibt es dabei einige Dinge zu beachten: Von prüfungsrechtlichen Fragen über Datenschutz, Patentrecht, Urheberrecht bis hin zum Arbeitsrecht. Ein neuer Leitfaden, der sich sowohl an Betreuer:innen wie auch Studierende richtet, fasst alles Wichtige zusammen. Studierende, die gerne mit einem nachhaltigen Unternehmen im Bereich Bioökonomie zusammenarbeiten möchten, können u.a. auf der nächsten Life Science-Messe an einem Match-Making-Event (19.5.) teilnehmen – und eine Förderung von bis zu 5.000 € über das Landes-Projekt BioPartner BW erhalten.


Austausch fördert Innovation. Neben Forschung und Lehre rückt deshalb die sogenannte „dritte Mission“ der Unis immer stärker in den Fokus: Der Transfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Kooperationen mit externen Praxispartnern spielen dafür eine besonders wichtige Rolle: Das gilt nicht nur für größere Forschungsprojekte, sondern auch für studentische Abschlussarbeiten, Haus- und Seminar- sowie Projektarbeiten.

„Wenn die eigene Arbeit am Ende nicht in der Schublade landet, sondern einen echten Mehrwert für ein Unternehmen oder Einrichtung liefert, ist das extrem motivierend. Theoretisches Wissen wird durch die Anwendung außerdem besser greifbar und lässt sich so auch vertiefen. Gleichzeitig können Studierende in Unternehmen wertvolle Erfahrungen sammeln und Netzwerke knüpfen“, fassen Dr. Evelyn Reinmuth und Juliane Stoye vom Bioeconomy Office Hohenheim die Vorteile zusammen.

Leitfaden & Matchmaking

Der neue Leitfaden für externe Projektarbeiten mit Unternehmen sowie Informationen zum Matchmaking Event sind abrufbar auf der Homepage von BioPartner BW

Match-Making-Event & finanzielle Förderung

Als Mitarbeiterinnen des Landes-Projekts „BioPartner BW“ liegt ihnen besonders am Herzen, Studierende mit Startups sowie kleineren Unternehmen rund um Themen der Bioökonomie zusammenzubringen, u.a. durch regelmäßige Match-Making-Veranstaltungen. Studierende können außerdem eine Förderung von bis zu 5.000 € für Reisekosten, Arbeitsmaterial, Leihgebühren für Maschinen etc. erhalten. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (Mehr…)

Die nächste Match-Making Veranstaltung findet am 19. Mai im Rahmen der Life-Science Messe digital und auf Englisch statt.

„Wir haben wieder großartige neue Unternehmen aus verschiedenen Branchen dabei. Der Studiengang ist übrigens nicht ausschlaggebend, ob ein Match zustande kommt oder nicht. Wenn Studierende an der Vision und der Idee der Unternehmen mitarbeiten möchten, können sie sich im Anschluss einfach bei den Unternehmen melden“, so Dr. Evelyn Reinmuth und Juliane Stoye.


Neuer Leitfaden soll Hürden abbauen

Bei ihrer Arbeit für das Projekt BioPartner BW haben die beiden eine Beobachtung gemacht: „Obwohl sehr viele Studierende und Forschende offen für externe Kooperationen sind, schrecken manche vor rechtlichen bzw. organisatorischen Hürden zurück und wissen nicht, an wen sie sich bei Fragen wenden können. Um den Überblick hier zu erleichtern haben wir unserem Management Board vorgeschlagen, einen Leitfaden zu erarbeiten, der alle wichtigen Punkte zusammenfasst.“

Nicht nur dort, sondern auch in der Verwaltung der Uni Hohenheim stieß diese Idee auf offene Ohren. Denn tatsächlich stellte sich heraus, dass an unterschiedlichsten Stellen, immer wieder sehr ähnliche Fragen zum Thema aufgekommen waren, z.B.:

  • Was ist bei Verträgen zwischen Studierenden und den Unternehmen zu beachten?
  • Welche Auswirkungen haben Geheimhaltungsklauseln für die Universität?
  • Wem gehören die Daten nach Abschluss eines Projekts?
  • Was ist zu beachten, wenn Studierende während des Kooperationsprojekts zugleich als Hiwis an der Universität arbeiten?
  • ...

Unter der Schirmherrschaft der Abteilung Studium und Lehre schlossen sich deshalb in den letzten Wochen u.a. Studiengangsbetreuer:innen aller Fakultäten, Beschäftigte des Prüfungsamts, des KIM, der Stabstelle Datenschutz, der Forschungsförderung, der Personalabteilung und des Praktikantenamts zu einer bereichsübergreifenden AG zusammen.

„Diese Zusammenarbeit war für uns alle sehr gewinnbringend“, betont Dr. Claudia Schlager, Leiterin der Abteilung Studium und Lehre. „Gemeinsam konnten wir Klarheit in offene Fragen bringen und eine Übersicht erstellen, die für Betreuer:innen und Studierende künftig hoffentlich von großem Nutzen sein wird und neue Kooperationsprojekte erleichtert.“

Der Leitfaden basiert auf Vorlagen der Kooperationshochschulen von BioPartner BW und wurde für die Uni Hohenheim angepasst. Alle am Leitfaden beteiligten Akteure stehen bei Fragen als Ansprechpersonen zur Verfügung und sind mit ihren Kontaktdaten verlinkt. Die Gültigkeit des Leitfadens erstreckt sich über alle Fakultäten.

Text: Leonhardmair


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