Schwergewicht der Forschung: Künstliche Intelligenz soll Hilfe in Mietrechtsfragen bieten [22.06.20]
Seit dem 1.1.2020 gibt es ein neues Schwergewicht der Forschung am Fachgebiet Wirtschaftsinformatik II: Priv.-Doz. Dr. Jörg Leukel hat über 193.000 Euro eingeworben, um ein Instrument zu schaffen, das mit künstlicher Intelligenz Verbraucherinnen und Verbrauchern in Mietrechtsfragen zur Seite stehen soll. Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) fördert das Verbundprojekt ELISA über den Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) bis zum 30.6.2022.
In dem Projekt steht eine digitale Lösung zum Mietrecht und Verbraucherschutz im Fokus: Wohnungsknappheit und ständig steigende Mieten in Städten, die institutionelle Überlegenheit großer Wohnungsgesellschaften gegenüber einzelnen Mietern und die allgemeine Überforderung von Privatleuten beim Erfassen des komplexen Mietrechts betrifft viele Mieterinnen und Mieter im Alltag.
Das erfordert rechtlichen Schutz und Unterstützung für Betroffene, um sie effektiv vor Willkür und Wucher zu schützen. Ein neues Instrument können digitale Lösungen sein, als Ergänzung zu heutigen Informationsangeboten von Verbraucherberatungen und Mieterschutzverbänden. Hierzu wollen Dr. Leukel und sein Team in dem Projekt die Eignung eines Chatbots für mietrechtliche Fragestellungen untersuchen. Der Chatbot ist ein anwendungsfreundliches Dialogsystem, das über Expertenwissen zum Mietrecht verfügt und einen niedrigschwelligen Zugang für Mieterinnen und Mieter eröffnet.
Projektpartner des Hohenheimer Forschungsteams sind Juristen, Informatiker und Wirtschaftsinformatiker der Universität Leipzig.
Eckdaten des Projektes:
- Projekttitel: Intelligentes Verbrauchschutzsystem zur Durchsetzung von Mietrechten (IntElLigent consumer protectIon system to enforce tenAncy rights, ELISA) - Teilprojekt 2
- Fördersumme/Geldgeber: 193.454 Euro (BMJV/BLE)
- Projektdauer: 1.1.2020 - 30.6.2022
Schwergewichte der Forschung
Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle begleitet solche Projekte mit einer internen Meldung und einer Pressemitteilung.
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