Grüne Zahlen: 2027  [16.07.24]

Politischer Druck mit Wirkung: Der Gemeinderat der Stadt Stuttgart stellt sich offiziell hinter den Wunsch der Uni, endlich eine umsteigefreie Stadtbahnverbindung in die Innenstadt zu erhalten. 1.669 Studierende, Uniangehörige und Bürger:innen hatten das Thema bei der Abstimmung zum Bürgerhaushaus auf Platz 1 gewählt. Die Umsetzung wird trotzdem noch mindestens 3 Jahre brauchen.


Nachhaltigkeit auf einen Blick: In unserer Reihe "Grüne Zahlen" stellen wir jede Woche kurz und bündig unterschiedliche Aspekte vor: Von Energie über Biodiversität bis hin zur Müllvermeidung.

Die Reihe "Grüne Zahlen" ist Teil des Aktionssemesters Nachhaltigkeit:


Angestoßen wurde die Entwicklung durch den AStA der Uni Hohenheim: Der reichte den Vorschlag für die direkte Stadtbahn-Verbindung in den sogenannten Bürgerhaushalt 2023 ein. Bei diesem Verfahren können Bürger:innen darüber abstimmen, was die Stadt mit ihrem nächsten Haushalt verwirklichen soll.

Schon gewusst?

Laut einer Befragung 2015 nutzen 45% der Uni-Angehörigen das Auto und 37% ÖPNV um zur Uni zu kommen.

Mit ca. 2798 t CO2-Äquivalenten pro Jahr hat das Pendeln einen Anteil von 9 % am CO2-Fußabdruck der Uni.

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Ergebnis: 1669 Stimmen hievten die Stadtbahn unter 2.389 Vorschlägen des Bürgerhaushalts auf Platz 1. Vergangenen Herbst gaben die Gemeinderäte die Mittel dafür frei. Erste Berechnungen bezüglich Lärmschutz und Erschütterungen starteten bereits im April. Bis die ersten Züge rollen, dauert es jedoch mindestens bis ins Jahr 2027.

„Schneller wäre besser“, kommentiert Uni-Rektor Stephan Dabbert etwas enttäuscht. „Aber: wir haben das Thema fest auf der Agenda der Stadt verankert und werden auch weiterhin Druck machen, bis wir endlich eine attraktive und nachhaltige Verbindung zwischen Universität und Innenstadt haben.“


Bahn sollte eigentlich längst schon rollen


Die Erfahrung lehrt: Die Hartnäckigkeit ist sicher notwendig. Denn eigentlich sollten die ersten Züge der neuen Linie U25 schon seit einem Jahr zwischen dem Killesberg und Plieningen fahren: die geplante Linie ist seit 2017 beschlossene Sache.

Doch die SSB verschob das Projekt immer wieder – zuletzt auf das Jahr 2027. Obwohl die Stadtbahn sowohl im Mobilitätskonzepts der Universität als auch im Nahverkehrsentwicklungsplan verankert ist.

 

OB Besuch

Bei einem Campus-Rundgang mit dem Oberbürgermeister am Tag der Offenen Tür sprach der Rektor auch an, wie wichtig die umsteigefreie Stadtbahnverbindung für die Uni ist. Bild: Uni Hohenheim / Reuther

Uni will weiterhin hartnäckig bleiben

Die Sorge vor einer weiteren Verzögerung war der Grund, warum der damalige Vorsitzende des Hohenheimer AStAs, Dominik Becker, den Vorschlag 2023 erneut in den Bürgerhaushalt einbrachte. Die Uni-Leitung stellte sich von Anfang an hinter ihre Studierenden und holte auch den Bezirksrat des Ortsteils Plieningen mit ins Boot.

Als Oberbürgermeister Frank Nopper am Hohenheimer Tag der offenen Tür den Campus besuchte, nutzte Rektor Dabbert die Gelegenheit, erneut an die Stadtbahn zu erinnern.

"Im Nachgang hat uns ein Mitarbeiter des Oberbürgermeisters zur Sachlage kontaktiert und bestätigt, dass die Inbetriebnahme nach aktuellem Stand für 2027 geplant ist. Er warnte uns jedoch auch vor, dass es durchaus noch zu Planungsschwierigkeiten und Verzögerungen kommen kann", berichtet der Rektor. "Für uns bedeutet das: Wir dürfen auch weiterhin nicht lockerlassen."

Text: Melina Fritz


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