Neues Schwergewicht der Forschung untersucht Nährstoffpartnerschaften  [19.06.19]

Ein neues Schwergewicht der Forschung vermeldet das Forschungszentrum für Globale Ernährungssicherung und Ökosysteme: Carolin Callenius hat gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Lippert, Dr. Sabine Zikeli und Prof. Dr. Torsten Müller über 680.000 Euro für das Projekt RUN eingeworben.


„Rural Urban Nutrient Partnership - Nährstoffgemeinschaften für eine zukunftsfähige Landwirtschaft“ – kurz RUN – heißt das neue Vorhaben. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 4,2 Mio. Euro gefördert, davon über 680.000 Euro für die Universität Hohenheim. Der Startschuss fiel am 1. April dieses Jahres für drei Jahre.

Das Projekt will einen Beitrag zur höheren Resilienz von Agrarsystemen leisten und die Ressourceneffizienz steigern, indem innovative Verwertungsverfahren für Bioabfälle und häusliche Abwässer entwickelt werden. Dazu arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Agrar- und Ingenieurwissenschaften, der Soziologie, Agrarökonomie, und -technik, sowie aus der Landschaftsplanung, beratende Ingenieure und kommunalen Institutionen eng zusammen.

Ziel von RUN ist es, über Partnerschaften zwischen Landwirten und städtischen Bewohnern Nährstoffkreisläufe zu schließen. Die Projektbeteiligten entwickeln in der Praxis umsetzbare und auf ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit geprüfte Konzepte und Technologielösungen für das Recycling von Nährstoffen. Ergänzend analysieren Soziologen mögliche Zukunftsszenarien im Hinblick auf den Einsatz der Konzepte.

Um aus Bioabfall und häuslichem Abwasser herausgefilterte Nährstoffe in der Landwirtschaft wiederzuverwenden, will das Projekt Design-Düngemittel herstellen. Laborversuche zur Nährstoffverfügbarkeit, Kreislaufmodellierungen und eine soziotechnische Systemanalyse zur Integration von Nutzerperspektiven sollen nach dem dritten Projektjahr in eine großtechnische Pilotanlage für ein urbanes Teilquartier in Heidelberg münden. Mit ihr wird die Machbarkeit der Kreislaufkonzepte in der Praxis auf den Prüfstand gestellt.

Letztlich schaffen die Forscher im Laufe des Projekts mit Hilfe von Dialogveranstaltungen und einem Erfahrungsraum ein Reallabor. In letzterem kann auch die Bevölkerung sämtliche Schritte im Nährstoffrecycling konkret erkunden.

Die Koordination des Projekts liegt in der Hand der Universität Stuttgart. Weitere Projektpartner sind die TU Kaiserlautern, die Universität Heidelberg, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das Thünen-Institut in Braunschweig sowie zwei beratende Ingenieurbüros als Praxispartner und zwei assoziierte Partner.


Die Eckdaten des Projektes lauten:

            • Projekttitel: Rural Urban Nutrient Partnership - Nährstoffgemeinschaften für eine zukunftsfähige Landwirtschaft (RUN)
            • Fördersumme/Geldgeber: 680.608,80 Euro (BMBF)
            • Projektdauer: 1.4.2019 – 31.3.2022
            • RUN ist eines von acht Projekten des Forschungsvorhabens „Agrarsysteme der Zukunft“ im Rahmen der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“.


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            Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle begleitet solche Projekte mit einer internen Meldung und einer Pressemitteilung.

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