Neues Schwergewicht der Forschung für bessere Bio-Kunststoffe  [29.07.19]

Das Fachgebiet Konversionstechnologien nachwachsender Rohstoffe hat ein neues Schwergewicht der Forschung: Dominik Wüst, Paul Körner und Prof. Dr. Andrea Kruse haben fast 370.000 Euro eingeworben. Sie untersuchen, wie sich aus Chicorée-Rüben Ausgangsstoffe für besonders hochwertige biobasierte Kunststoffe herstellen lassen.


Die Fachagentur Nachwachsender Rohstoffe (FNR) fördert das Vorhaben „Komplementäre chemisch-biotechnologische Verfahrensentwicklung zur neuartigen Herstellung der 2,5-Furandicarbonsäure aus Inulin-akkumulierenden Pflanzen (KEFIP)“. Der Startschuss fiel am 1.5.2019 für drei Jahre.

Ein vielversprechendes Ausgangsmaterial für die Herstellung von biobasierten Kunststoffen ist 2,5-Furandicarbonsäure (FDCA). Sie lässt sich aus kohlenhydrathaltiger Biomasse gewinnen. Daraus kann man Polymere synthetisieren, etwa den Polyester Polyethylenfuranoat (PEF). Diese biobasierten Polymere sind nicht nur nachhaltig produziert, sondern zeichnen sich auch gegenüber den erdölbasierten Analoga durch bessere Materialeigenschaften aus. Beispielsweise ist ihre Durchlässigkeit für Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid und Luftfeuchtigkeit verringert.

Das Forschungsvorhabens „KEFIP" hat um Ziel, ein nachhaltiges, mehrstufiges Verfahren zur Konversion Inulin-haltiger Chicorée-Wurzelrüben, also eines landwirtschaftlichen Reststoffes, zu FDCA zu entwickeln. Hierzu wird das während des Anbaus bzw. der Treiberei aufgebaute Inulin zunächst extrahiert, mittels hydrothermaler Dehydratisierung zu 5-Hydroxymethylfurfural (HMF) umgesetzt und anschließend zu FDCA oxidiert.

Das Team um Prof. Kruse bearbeitet das Teilprojekt 1 des Vorhabens. Es beinhaltet den Prozessschritt zur Herstellung eines HMF-haltigen Feeds aus Chicorée-Extrakten durch hydrothermale Behandlung. Darüber hinaus führt das Team auch Treibereiversuche durch und erfasst, in enger Kooperation mit der Fa. Birkenhof, das Inulinpotenzial in Treibereiabfällen.

Die Koordination liegt in der Hand der Universität Hohenheim. Weitere Projektpartner sind das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) in Stuttgart.


Eckdaten des Projektes:

            • Projekttitel: Komplementäre chemisch-biotechnologische Verfahrensentwicklung zur neuartigen Herstellung der 2,5-Furandicarbonsäure aus Inulin-akkumulierenden Pflanzen (KEFIP)
            • Fördersumme/Geldgeber: 368.713 Euro (FNR)
            • Projektdauer: 1.5.2019 - 30.4.2022


            Schwergewichte der Forschung

            Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle begleitet solche Projekte mit einer internen Meldung und einer Pressemitteilung.

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