Dranbleiben: Energiesparen im Sommer  [06.07.23]

Klimatisierung minimieren, Sonnenschutz nutzen, richtig lüften, Abkühlung verschaffen: Durch achtsames Verhalten der Uni-Angehörigen und technische Optimierungen konnte die Uni Hohenheim im letzten Jahr bereits 8 % Energie einsparen. Nun heißt es: Auch im Sommer dranbleiben! Denn 2023 soll der Energieverbrauch weiter sinken.


Die schlimmsten Szenarien sind nach jetzigem Stand abgewendet. Doch die Energiekrise ist nicht vorbei. 2023 rechnet die Uni trotz spürbarer Entspannung auf dem Energiemarkt mit Mehrkosten von rund 6,3 Mio. € Mio. € für Strom und Gas. Fest einkalkuliert ist dabei bereits eine Energieeinsparung von mindestens 10 % im Vergleich zum Referenzjahr 2019.

„Die größten Effekte ließen sich bislang beim Heizen im Winter erzielen. Doch es ist sehr wichtig, dass wir auch jetzt in den Sommermonaten unser Verhalten energiebewusst anpassen“, betont Kanzlerin Dr. Scheffer.

Klimatisierung minimieren

Klimaanlagen sind wahre Stromfresser. Ein Ziel der Uni ist es deshalb, ihren Einsatz auf dem Campus auf ein absolutes Mindestmaß zu beschränken.

„Generell verfügen nur ca. 20 % der Campus-Gebäude über eine Lüftungsanlage mit integrierter Klimaanlage, darunter z.B. das Biologiegebäude“, erläutert Giancarlo Bragagnolo, Leiter der Abteilung Technik und Gebäude (AT). „Unser Team überprüft, wo wir die Kühlleistung hier reduzieren können. Beispielsweise gehen wir davon aus, dass in Büros 2-3 °C mehr Raumtemperatur toleriert werden können als in der Vergangenheit. In manchen Bereichen, wie z.B. Laboren, ist dies jedoch nicht möglich.“

Mobile Klimaanlagen in Büros bewerte die Universität als besonders kritisch, ergänzt die Kanzlerin: „Der Energieverbrauch ist in der Regel hoch und der Nutzen steht dazu nicht im Verhältnis. Hinzu kommen unter Umständen auch hygienische Probleme und ein hoher Wartungsaufwand. Unser dringender Appell lautet deshalb: Verzichten Sie auf diese Geräte, wenn es irgendwie möglich ist.“

Neuanschaffungen von mobilen Klimaanlagen werden durch die Universität in der Regel nicht mehr genehmigt. Dies gilt sowohl für die zentrale Beschaffung als auch für Anschaffungen aus dem Budget der Einrichtungen. In besonderen Fällen, etwa in Büros unter Dachschrägen, wo sich die Hitze staut, sind jedoch ggfs. Ausnahmen möglich. Hierzu beraten die Fachkräfte für Arbeitssicherheit.

Tipps für heiße Tage

„Generell hilft achtsames Verhalten, das Raumklima an heißen Tagen zu verbessern“, so Bragagnolo. Folgende Hinweise legt er den Uni-Angehörigen besonders ans Herz:

  • Abdunkeln: Verschattungsmöglichkeiten sollten konsequent und rechtzeitig genutzt werden, d.h. am besten schon am späteren Vormittag bevor sich die Räume aufheizen. Auch bei mehrtätiger Abwesenheit sollte der Raum ggfs. abgedunkelt bleiben.
  • Lüften: An heißen Tagen sollten Fenster nur in den kühleren Morgen- und Abendstunden geöffnet werden, nicht jedoch in der Mittagshitze. Durchzug kann den Effekt des Lüftens verbessern, z.B. durch eine zusätzlich geöffnete Tür.
  • Abkühlung: Scheuen Sie sich nicht, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die Ihr Wohlbefinden an heißen Tagen verbessern und die sich an Ihrem Arbeitsplatz umsetzen lassen. Sei es ein Fußbad unter dem Schreibtisch, feuchte Tücher oder Sommerkleidung. Vergessen Sie nicht, ausreichend Wasser zu trinken.

Wer an heißen Tagen zu Hause besser arbeiten kann als im Büro, sollte nach Rücksprache mit der Leitung die bestehende Home-Office-Regelungen ausschöpfen, ergänzt Kanzlerin Dr. Katrin Scheffer.

„Bereits jetzt bieten unsere Arbeitszeitregelungen und Rahmenarbeitszeit gewisse Möglichkeiten, die eigene Arbeitszeit in weniger heiße Stunden des Tages zu legen. Ob wir mit Blick auf künftige Jahre noch mehr Flexibilität benötigen und Arbeitsweisen wie in vielen wärmeren Ländern mit einer Art ,Siesta-Regelung‘ ermöglichen wollen, sollten wir unter Beteiligung des Personalrats diskutieren. Veränderungen bei den Arbeitszeitregelungen bedürfen der Zustimmung des Personalrats.“

Text: Leonhardmair


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