Die Griechische Tanne [08.10.21]
Mediterranes Flair für Gärten und Parks: In der Reihe „Was blüht uns…“ präsentieren die Hohenheimer Gärten im Oktober die Griechische Tanne – Abies cephalonica LOUDON.
Die Griechische Tanne verleiht Parks und Gärten mit ihrer hellen, grauen, im Alter aufreißenden Borke einen mediterranen Touch.
Sie ist in den südlichen Gebirgswäldern Griechenlands zwischen 700 und 2000 m ü.N.N. beheimatet. Große Vorkommen befinden sich auf den Inseln Peloponnes und Kefalonia = lat. cephalonica. In dem Winterregengebiet bedecken Cephalonica-Wälder insgesamt rund 200.000 ha Fläche.
Robust und bis 40 m hoch
Aufgrund ihrer Winterhärte und Robustheit wird sie in ganz Mitteleuropa kultiviert. Überwiegend wächst sie auf Kalkböden, toleriert auch saure Böden. Nach den alle 4 bis 7 Jahren periodisch auftretende Dürrephasen können Borkenkäfer-Kalamitäten auftreten.
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Die immergrüne, geradstämmige Griechische Tanne, lat. Abies = Tanne, erreicht eine Höhe von bis zu 40 m. Sie besitzt ein Pfahlwurzelsystem mit kräftigen Nebenwurzeln. Mit zahlreichen Mykorrhizapilzen wie dem Pfifferling, dem Fliegenpilz oder dem Kaiserling geht sie Symbiosen ein.
Beliebter Weihnachtsbaum
Im Mai erblühen die männlichen Blütenzapfen in Karminrot. Später von August bis September reifen die bis zu 16 cm langen und 3 cm dicken, stark verharzten Samenzapfen. Alle 2-4 Jahre kommt es zu einer Vollmast. Das Tausendkorngewicht der geflügelten Samen beträgt zwischen 50 und 65 g.
Genutzt wird das relativ weiche Holz vor allem als Bau- und Kistenholz. Junge Bäume werden als Weihnachtsbäume verkauft. Aus den Nadeln kann ein ätherisches Öl mit schleimlösender, schwach antiseptischer Wirkung gewonnen werden. Äußerlich wird es bei Rheuma oder Verspannungen genutzt.
Der schottische Botaniker und Landschaftsgärtner John Claudius Loudon (1783-1843) beschrieb das Kieferngewächs als Erster.
Text: R. Gliniars, F. Hezinger, R. Bäßler, A. M. Steiner
Fotos: A. M. Steiner