Frühlingspracht in den Hohenheimer Gärten [13.03.24]
Die Tage werden länger, die Sonne zeigt sich immer häufiger, und die ersten Blumen und Blüten sprießen. Kurz: Der Frühling ist da! Was es alles zu entdecken gibt, wissen die Expert:innen der Hohenheimer Gärten in unserer Reihe „Was blüht“ im März.
Die ersten Vorboten des nahenden Frühlings sind die zahlreichen Blumen, die aus den im Boden verborgenen Zwiebeln oder Knollen ihre Energie schöpfen, um auszutreiben. Im südlichen Teil des Schlossparks von Hohenheim, wo ein Teil des Waldes in seinem natürlichen Zustand belassen wurde, streben zahlreiche Arten zwischen den von Winter und Frost niedergedrückten Waldstauden ans Licht.
Im Exotischen Garten – dem Landesarboretum – finden sich auch natürliche Arten, jedoch wurde hier durch menschliche Hand das Spektrum erweitert, um Studierenden und Besucher:innen eine attraktive Vielfalt zu bieten. Abhängig vom Wetterverlauf können die Arten in unterschiedlich dicht gedrängten Abfolgen auftreten.
Von leuchtend gelb bis zartrosa – es gibt viel zu entdecken!
Das leuchtend gelbe Scharbockskraut ist häufig zu sehen. Seinen Namen verdankt es dem Scharbock, einer alten Bezeichnung für Skorbut, gegen den die vitaminreichen Blätter verwendet wurden.
Die weißen Busch-Windröschen bilden oft einen dichten Teppich aus Blüten. Je nach Standort und Alter der Blüte können die weißen Blütenblätter einen zarten rosa Hauch aufweisen. Die großen, scharf geschnittenen Blätter erscheinen in einem frischen Grün, das sich von dem oft noch gelblichen Rasen abhebt. Später gesellt sich das Gelbe Windröschen dazu, das seine Verwandtschaft mit den Hahnenfußgewächsen kaum verbergen kann.
Zahlreiche Schneeglöckchen sind in kleinen und größeren Gruppen zu finden. Auch die Lerchensporne, besonders im Schlosspark, entfalten ihre schwach, aber wohlriechenden rosa und weißen Blüten.
Vorbei mit dem winterlichen Blues
Unter den ersten Blühern sind die Winterlinge, deren gelbe Blütenköpfchen oft noch unter einer Schneedecke hervorlugen. Sie bieten den Bienen an warmen Tagen als eine der ersten Quellen Pollen und Nektar. Die blauen Traubenhyazinthen, der ebenfalls blaue Schneestolz oder Sternhyazinthe genannt, sowie zahlreiche Arten von Wildtulpen vertreiben die letzten Spuren des winterlichen Blues.
Unauffälliger und schwerer zu entdecken ist der Wald-Gelbstern. Er kommt nur in wenigen Exemplaren vor und bleibt aufgrund seiner zarten Erscheinung und des schattigen Standorts oft im Hintergrund. Bald darauf erblüht das gelbe Meer der Narzissen.
Besonders beachtenswert sind die zartblauen Krokuswiesen im Schlosspark und im Exotischen Garten. Lassen Sie uns gemeinsam von diesem blauen Blütenmeer überraschen, das an das luftige blaue Band aus Mörikes Frühlingsgedicht erinnert.
Text: R. Gliniars, J. Raff, A. M. Steiner
Fotos: A. M. Steiner