Moderne KI-Methoden optimieren landwirtschaftliche Prozesse  [23.08.21]

Landwirtschaftliche Prozesse durch den Einsatz von Cloud- und KI-Technologien effizienter und nachhaltiger zu gestalten, ist das Ziel des Verbundprojektes „Nachhaltige Landwirtschaft mittels KI“ (NaLamKI). Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit insgesamt rund 10 Millionen Euro gefördert. Für das Teilprojekt „Multiskalige Integration moderner KI-Technologie in dezentralen Landwirtschaftssystemen“ (MIKIL) erhält Jun.-Prof. Dr. Anthony Stein von der Universität Hohenheim eine Förderung von fast 570.000 Euro – ein Schwergewicht der Forschung an der Universität Hohenheim.


Im Anfang des Jahres gestarteten Verbundprojekt NaLamKI soll eine cloudbasierte Software-as-a-Service-Plattform mit offenen Schnittstellen für Anbieter aus den Bereichen der Landwirtschaft, der Industrie, und den Serviceanbietern im Pflanzenbau entstehen. Landwirtschaftliche Maschinen- und Sensordaten aus Fernerkundung, Bodensensorik, Robotik, manueller Datenerhebung und Bestandsdaten können so zusammengeführt werden, um damit landwirtschaftliche Prozesse wie Bewässerung, Düngung und Pflanzenschutzmaßnahmen durch moderne KI-Methoden nachhaltiger, effizienter und transparenter zu gestalten. Landwirte werden damit in die Lage versetzt, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lokalisieren. Zudem sorgt der viel gezieltere Einsatz beispielsweise von Pflanzenschutzmitteln oder Dünger auch für Kosteneinsparungen und weniger Umweltbelastung.

Die gesammelten Daten können über GAIA-X-konforme Dienste in einen so genannten International Data Space for Agriculture (IDSA) integriert werden. GAIA-X ist ein Projekt zum Aufbau einer leistungs- und wettbewerbsfähigen, sicheren und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur für Europa. Dabei sollen die Dienste dezentral und interoperabel zur Verfügung gestellt werden und die Datensouveränität stets gewährleistet bleiben.

Für Jun.-Prof. Dr. Stein von der Universität Hohenheim steht dabei im Teilvorhaben MIKIL die Integration moderner Verfahren der KI auf sämtlichen Ebenen des NaLamKI-Systems im Vordergrund, angefangen bei der Maschinenebene über die Betriebsebene bis hin zum überbetrieblichen Datenmanagement. Nach einer ausführlichen gemeinsamen Anforderungsanalyse, sollen in Zusammenarbeit mit weiteren Projektpartnern die auf den unterschiedlichen Ebenen erhobenen und verfügbaren Daten KI-basiert aufbereitet, zusammengeführt und analysiert werden. Dazu gehört auch die Entwicklung neuer Methoden, die den föderierten Wissensaustausch zwischen den kooperierenden Maschinen und Teilsystemen erlauben, sowie die Entwicklung einer übergeordneten komplexen Systemarchitektur für ein GAIA-X konformes, verteiltes digitalisiertes Landwirtschaftssystem.


Die Eckdaten des Projekts:

  • Projekttitel: „Nachhaltige Landwirtschaft mittels KI“ – NaLamKI, Teilprojekt „Multiskalige Integration moderner KI-Technologie in dezentralen Landwirtschaftssystemen“ – MIKIL
  • Fördersumme/Geldgeber: 568.784 Euro (Universität Hohenheim)
  • Gesamtförderung: rund 10 Mio. Euro
  • Förderinstitution: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
  • Projektdauer: 01.01.2021 - 31.12.2023
  • Konsortium: John Deere GmbH & Co. KG (Leitung), Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut, Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) Kaiserslautern, Technische Universität Kaiserslautern, Julius-Kühn-Institut, OptoPrecision GmbH, Robot Makers GmbH, Planet Labs Germany GmbH, NT Neue Technologien AG, Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft DLG e.V., Förderverein Digital Farming (FDF), Landwirtschaftliche Lehr- und Versuchsanstalt Hofgut Neumühle, Universität Hohenheim


Kontakt:

Jun.-Prof. Dr. Anthony Stein, Universität Hohenheim, Fachgebiet Künstliche Intelligenz in der Agrartechnik, T +49 711 459 22532, E anthony.stein@uni-hohenheim.de


HINTERGRUND: Schwergewichte der Forschung

Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle macht mit einer kurzen Meldung auf diese Projekte aufmerksam.

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