Netzwerken für Klima- und Umweltschutz  [26.11.21]

Als Mitglied in der „Association for European Life Science Universities“ (ICA) erweitert die Uni Hohenheim ihr Spektrum an potenziellen Kooperationspartnern. Anlässlich der UN-Klimakonferenz in Glasgow 2021 hat die ICA ein Kommuniqué veröffentlicht, das die Rolle der europäischen Universitäten der Biowissenschaften beim Erreichen der Klimaneutralität zum Thema hat.


Die Association for European Life Science Universities (ICA) ist ein Netzwerk von mehr als 50 Universitäten aus der EU und ihren Nachbarländern, die sich mit einer kreislauforientierten Bioökonomie, der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen, der biologischen Vielfalt und dem Umweltschutz sowie der Entwicklung des ländlichen Raums befassen.

Die Mitgliedshochschulen tauschen untereinander und mit anderen Institutionen in Europa und weltweit Erfahrungen aus, kooperieren bei neuen Projekten und profitieren von den daraus resultierenden Synergien, um neue Erkenntnisse und Innovationen im Sinne einer nachhaltigen Bioökonomie und Gesellschaft zu entwickeln. Die Universität Hohenheim ist nach mehrjähriger Pause erneut Mitglied.

Prof. Dr. Ralf Vögele sieht die ICA als gute Ergänzung zur European Bioeconomy University (EBU): „Durch die Mitgliedschaft der Uni Hohenheim in dieser großen Interessengemeinschaft können wir unser Netzwerk stark ausweiten und kommen besser in Kontakt zu potenziellen Kooperationspartnern für internationale Projekte.“

Kommuniqué anlässlich der UN-Klimakonferenz in Glasgow 2021

Unter anderem möchte die ICA eine Brücke zwischen Wissenschaft und Politik schlagen und gemeinsam in einem öffentlichen Dialog eine langfristige Vision zu Klima und Ernährung entwickeln. Deshalb haben 66 Rektoren, Dekane und Führungskräfte der ICA-Mitgliedsuniversitäten, ein Kommuniqué anlässlich der UN-Klimakonferenz in Glasgow 2021 (COP 26) unterzeichnet. Aus Hohenheim waren dies Prof. Dr. Stephan Dabbert, Prof. Dr. Ralf Vögele und Prof. Dr. Uwe Beifuß als Einzelpersonen.

In dem Kommuniqué weisen die Unterzeichnenden auf die seit langem bekannte Gefahr der globalen Erwärmung hin, die durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe und durch Landnutzungssysteme mitverursacht wird und das Leben der Menschen in noch nie dagewesenem Maße bedroht.

Die Landwirtschaft und andere Landnutzungssysteme verursachen dabei rund ein Drittel der vom Menschen weltweit emittierten Treibhausgase. Die erforderliche Antwort sei eine gesamtgesellschaftliche Umstellung von der derzeitigen, auf fossilen Brennstoffen basierenden Wirtschaft auf eine grüne, kreislauforientierte Wirtschaft. Dabei stellen Hochschulbildung, Forschung und Innovation eine wichtige Säule für den Übergang zu einer nachhaltigen Bioökonomie mit Klimaneutralität dar.

Rolle der Life-Science-Universitäten beim Übergang zur Klimaneutralität

So erklären die in der ICA zusammengeschlossenen europäischen Universitäten der Biowissenschaften in ihrem Kommuniqué, dass sie in ihren Lehrplänen dem Verständnis für den Klimawandel und die Lösungswege verstärkt Rechnung tragen möchten. Sie wollen ihren Studierenden – den künftigen Fachleuten und Entscheidungsträger:innen – alle verfügbaren Kenntnisse über die Notwendigkeit, die Mittel und die Wege hin zur Klimaneutralität vermitteln.

Zudem wollen sie ihre Forschung zum Klimawandel und zu ganzheitlichen Lösungen verstärken, um konkrete Wege zu einer nachhaltigen Bioökonomie und zur Klimaneutralität aufzeigen zu können. In Zusammenarbeit mit Agrar- und Lebensmittel-, Bio-, Meeres-, Forstwirtschaft sowie anderen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Akteuren sollen konkrete Produkte, Technologien, Aktivitäten und Verfahren umgesetzt werden, die die Auswirkungen des Klimawandels erheblich reduzieren und zur Klimaneutralität beitragen.

Text: Stuhlemmer


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