Daten-Kompetenz für Studierende  [21.10.22]

Digitale Trends verstehen und gestalten, kompetent mit großen Datenmengen umgehen: Diese Zusatzqualifikationen sind beim Berufseinstieg ein Riesen-Plus – unabhängig von der Branche. Denn künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Data Science prägen die Entwicklung in nahezu allen Bereichen. Das neuen AIDAHO-Zertifikat der Uni Hohenheim macht Studierende aller Fakultäten fit für die digitale Transformation – und eröffnet attraktive Karrierewege. Diese Woche fiel der offizielle Startschuss für das studienbegleitende Programm, das von Bund und Land mit insgesamt 1,4 Mio. € gefördert wird.


In der Forschung spielt die Digitale Transformation an der Uni Hohenheim längst eine wegweisende Rolle – und das an allen Fakultäten. Bemerkbar macht sich das nicht zuletzt am Namen zahlreicher neuer Fachgebiete, wie z.B. „Digitales Management“, „künstliche Intelligenz in der Agrartechnik“ oder „Lebensmittelinformatik“. Eine zentrale Plattform für die Zusammenarbeit über Fakultätsgrenzen hinweg bietet seit 2018 das Computational Science Lab (CSL).

Von dieser geballten Kompetenz sollen auch Studierenden ab sofort noch stärker profitieren. Möglich macht es das „AI & Data Science Certificate Hohenheim“ – kurz: AIDAHO. Das Projekt wurde von Mitgliedern des Computational Science Labs ins Leben gerufen und wird mit insgesamt 1,4 Mio. € vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Land Baden-Württemberg gefördert.

Aufbau des Programms

AIDAHO bietet Studierenden aller Fachrichtungen eine umfangreiche Zusatzausbildung in den Bereichen AI und Data Science. Hierzu belegen die Studierenden im Verlauf ihres Studiums insgesamt fünf Kurse und erhalten dafür ein Zertifikat, das die absolvierten Kurse und erworbenen Kompetenzen bescheinigt.

  • In drei verpflichtenden Grundlagenveranstaltungen stehen u.a. die Programmiersprachen Python, R und SQL sowie Einblicke in das maschinelle Lernen im Mittelpunkt
  • In zwei weitere Veranstaltungen aus dem Spezialisierungsbereich vertiefen Teilnehmende ihre Methodenkenntnisse und widmen sich konkreten Anwendungen. Das kann z. B. auch in Kooperation mit einem Unternehmen geschehen. Auch geeignete Abschlussarbeiten können für das Zertifikat angerechnet werden.

„Grundsätzlich können sich alle immatrikulierten Studierenden der Uni Hohenheim für das AIDAHO-Programm anmelden. Gefestigte Kenntnisse in Mathematik und Statistik sollten jedoch vorhanden sein, eine Teilnahme im ersten Bachelorsemester ist daher nicht ratsam“, erklärt Projektkoordinator Dr. Johannes Bleher. „Ganz besonders im Blick haben wir Masterstudierende der Fakultäten A und N, sowie Bachelorstudierende der Fakultät W ab dem dritten Semester.“

Der gesamte Workload des Zertifikats beträgt ca. 900 Arbeitsstunden was in etwa 30 ECTS entspricht. In vielen Studiengängen können AIDAHO-Kurse im freien Wahlbereichen angerechnet werden. Weitere Infos für Studierende und interessierte Uni-Angehörige bietet die Projekt-Homepage von AIDAHO.

Lehrangebot soll weiter wachsen

Mit zwei Informationsveranstaltungen für Studierende und der Auftaktveranstaltung für den Grundlagenkurs „Tools for AI & Data Science“ ist der offizielle Startschuss für das AIDAHO-Kursprogramm diese Woche gefallen.

„Das Interesse ist riesig. Wir freuen uns bereits jetzt über mehr als 150 Anmeldungen in den beiden Kursen und die große Resonanz unter den Studierenden, die wir wahrnehmen“, so Projektleiter Prof. Dr. Robert Jung. „Das Lehrangebot von AIDAHO soll künftig noch weiterwachsen. Sehr gerne nehmen wir auch bestehende Kurse, die zum Projekt passen, mit in unser Kursprogramm auf. Wir laden Professor:innen und Dozent:innen sehr herzlich ein, das AIDAHO-Team zu kontaktieren!“

Wirtschaft und staatliche Einrichtungen beteiligen sich

Auch Partner wollen sich am Zertifikat mit Hackathons, anrechenbaren Werksstudententätigkeiten, Projektarbeiten etc. beteiligen. Bereits für eine Kooperation gewonnen werden konnten die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die Beratungsfirmen msg Gillardon und msg Rethink Compliance sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Darüber hinaus hat das AIDAHO-Team positive Gespräche mit Accentur/umlaut, der Bundesbank, GFT Technologies, KNIME/SMH Analytics und SAS geführt.  

„Die Liste der Kooperationspartner dürfte in den kommenden wachsen“, prognostiziert Projektkoordinator Dr. Johannes Bleher und fügt hinzu: „Gespräche mit weiteren Firmen sind bereits geplant. Das Interesse ist groß.“

Text: Leonhardmair


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