Mehr IT-Sicherheit durch passgenaue Qualifizierung [28.12.21]
Wie lässt sich der Qualifizierungsbedarf im IT-Bereich von Mitarbeiter:innen feststellen? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein neues Kooperationsprojekt „Ermittlung des IT-Sicherheits-Qualifizierungsbedarfs mittels Kompetenzmessung und Profilabgleich“ (ITS.kompetent). Für ihre Beteiligung erhält Prof. Dr. Julia Warwas von der Universität Hohenheim rund 265.000 Euro Fördergelder vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) – ITS.kompetent zu einem „Schwergewicht der Forschung“ macht.
Eine zentrale Schwachstelle bei der Abwehr von Cyber-Angriffen sind mangelnde Kompetenzen in der IT-Sicherheit (ITS) bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ihrem täglichen Arbeitsgeschehen. Zwar ist in vielen kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) bereits ein grundsätzliches Bewusstsein dafür vorhanden, aber bei ITS-Trainingsmaßnahmen besteht noch großer Nachholbedarf. Hauptursache ist oft eine fehlende Transparenz, was den spezifischen ITS-Qualifizierungsbedarf betrifft. Als Konsequenz wird bei ITS-Trainingsmaßnahmen entweder der konkrete Bedarf nicht berücksichtigt, oder sie werden erst gar nicht durchgeführt.
In dem Kooperationsprojekt unter Federführung der Universität Göttingen arbeitet ein interdisziplinäres Konsortium mit Fachleuten aus den Bereichen IT-Sicherheit und Compliance, Informationsmanagement sowie berufliche Kompetenzermittlung zusammen. Es hat sich zum Ziel gesetzt, hier Abhilfe zu schaffen und das online-gestützte Diagnoseinstrument „ITS.kompetent“ zu entwickeln. Es soll KMU dabei helfen, ihren spezifischen ITS-Qualifizierungsbedarf zu ermitteln.
Mithilfe von ITS.kompetent erhalten KMU Transparenz in folgenden drei Fragestellungen: Welche ITS-Kompetenzen werden bei welchen Beschäftigten benötigt? Wo besteht ein stellenspezifischer und unternehmensweiter ITS-Qualifizierungsbedarf? Und wie können die fehlenden Kompetenzen effektiv aufgebaut werden? Somit füllt ITS.kompetent eine wichtige Lücke, um KMU über potenzielle Gefahren im sicherheitsrelevanten Verhalten der Beschäftigten aufzuklären und das ITS-Niveau in KMU nachhaltig zu erhöhen.
ITS.kompetent stellt einen niedrigschwelligen Einstieg in den Bereich der ITS-Qualifizierung von Beschäftigten in KMU dar. Es will dadurch auch Unternehmen erreichen, die sich bisher kaum oder gar nicht mit dem Thema ITS-Kompetenzen beschäftigt haben und so dazu beitragen, die Anzahl und Auswirkungen von erfolgreichen Cyberangriffen auf KMU zu verringern.
Eckdaten des Projektes
- Projekttitel: „Ermittlung des IT-Sicherheits-Qualifizierungsbedarfs mittels Kompetenzmessung und Profilabgleich“ – ITS.kompetent
- Fördersumme: 266.247 Euro für die Universität Hohenheim
- Förderinstitution: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi)
- Projektlaufzeit: 1.6.2021 bis 31.5.2024
- Koordination: Universität Göttingen
Kontakt:
Prof. Dr. Julia Warwas, Universität Hohenheim, Fachgebiet Wirtschaftspädagogik, insbesondere Theorie und Didaktik beruflicher Bildung, +49 (0)711 459 23430, Julia.Warwas@uni-hohenheim.de
Schwergewichte der Forschung
Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften.