Nachhaltigkeits-Awards: Chance für den Wandel [14.05.24]
Wie Business-Awards die Transformation zur Nachhaltigkeit steuern können – gerade auch in Krisenzeiten – untersuchte die Uni Hohenheim in einer deutschlandweiten Befragung unter Vergabeinstitutionen und Unternehmen. Ein übersichtliches und gut lesbares Whitepaper „SIEGER!“ ist dazu erschienen.
Sieben zentrale Aussagen zur resilienten Awardwelt formuliert das Projektteam.
- Auf den Ausbau oder eine Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitstransformation können hochwertige Nachhaltigkeitsawards eine positive Auswirkung haben – auch wenn die (Unternehmens-)Welt von Krisen und/oder Unsicherheiten beeinflusst ist.
- Die Stärken und Chancen von Awards werden höher bewertet als die Schwächen und Risiken.
- Insbesondere der Imagegewinn, Sympathiegewinn bei Kund:innen und die Motivation bei Mitarbeitenden werden von Unternehmen als positive Effekte genannt.
- Für kleine und mittelständische Unternehmen sind vor allem Finanzierbarkeit und Zeitaufwand eine Hürde für die Teilnahme, für Großunternehmen ist es die Vielzahl an Awards und deren Glaubwürdigkeit.
- (Nachhaltigkeits-)Awards spielen auch in der Zukunft eine Rolle für Unternehmen, wenn die Vergabeinstitutionen fünf wesentliche Merkmale sicherstellen: Qualität, Glaubwürdigkeit, Transparenz, Zugänglichkeit und Wirkung.
- Für zukünftige oder Zukunftsawards erwarten Unternehmen Kommunikationsfähigkeit (für sich) und Kommunikation (der Vergabeinstitution), um externe sowie interne Stakeholder in das Handeln und ggfs. eine Transformation zu integrieren.
- Zentral ist dafür, dass auch die Vergabeinstitutionen in der Lage sind, ihre Awards situativ anzupassen und ggfs. eine Selbstveränderung zu schaffen (Resilienz).
Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Forschungsprojekt „Business-Awards als Instrument zur Steuerung der Nachhaltigkeitstransformation – Ansätze für Qualitätssicherung und Schärfung strategischer Weiterentwicklung (SIEGER)“ ist ein Baustein für Überlegungen und Analysen zu Nutzen und Qualitätssicherung von hochwertigen Umwelt- und Nachhaltigkeitswettbewerben. Es stellt die Möglichkeiten und Chancen der konzeptionellen und organisatorischen Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitswettbewerben dar und beschäftigt sich mit Erfolg und Zukunftsfähigkeit solcher Awards.
Exklusivität betont besondere Leistungen
Wesentliches Kennzeichen eines Awards ist Exklusivität: Einige wenige werden in einem Wettbewerb aus einer Vielzahl von Teilnehmenden als „Beste“ oder „Sieger“ ihrer Kategorie hervorgehoben. Meist wird der Preis mit einer feierlichen Verleihung zelebriert, die diese Exklusivität unterstreicht.
Awards machen besondere Leistungen transparent und belohnen diese. Nachhaltigkeitsawards heben sich durch ihre thematische Ausrichtung von anderen Awards ab: Ihre Kriterien orientieren sich am Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung und umfassen Ökologie, Soziales und Ökonomie. Sie richten sich an Unternehmen („CSR-Awards“) oder auch an andere Gruppen wie Kommunen, Bildungseinrichtungen oder Forschung
Die bekanntesten drei Nachhaltigkeitsawards bei Unternehmen sind der Deutsche Nachhaltigkeitspreis, der bei 59,6 % der Befragten bekannt ist, den Deutschen Umweltpreis kennen 55,8 %, und den Deutschen Innovationspreisbei 51,9 %.
Mit knapp 44 % finden Unternehmen den Deutschen Umweltpreis am glaubwürdigsten. Bislang nicht ausgezeichnete Unternehmen interessieren sich vor allem für eine Teilnahme am Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Bereits ausgezeichnete Unternehmen interessieren sich vor allem für eine weitere Auszeichnung mit dem Deutschen Umweltpreis.
Kontakt
Dr. Beate Gebhardt, AK BEST (Business Excellence and Sustainability Transformation) an der Universität Hohenheim, beate.gebhardt@uni-hohenheim.de