Die Radspieren  [21.04.22]

Die prachtvollen Sträucher der Gattung Radspieren sind gute Nahrung für Bienen und Schmetterlinge. Mit ihren weißen Blüten schmücken sie von April bis Mai zahlreiche Gärten und Parkanlagen. Die Hohenheimer Gärten präsentieren Exochorda Lindl in der Reihe „Was blüht“ im Monat April.

 

Prachtvolle, aufrechte, hohe Sträucher bietet die Gattung der Radspieren, Exochorda. Mit ihrer reichen und wohlduftenden Blütenpracht bieten ihre Arten und Sorten Bienen und Schmetterlinge gute Nahrungsquellen. Selbst in der kühlen Saison wirken die zierlichen Zweige mit zahlreichen, edlen, perlartigen Winterknospen dekorativ.

Kleine Gattung für große Gärten und Parkanlagen

Exochorda ist eine kleine Gattung in der Familie der Rosengewächsen, Rosaceae, mit nur vier Arten, E. giraldii HESSE., E. korolkowii, Exochorda x macrantha und E. racemosa mit der Unterart serratifolia. Alle Arten stammen aus Mittel-Asien.

Mit einer Wuchshöhe und einer Breite von bis zu 4 m sind die Sträucher für große Gärten oder Parkanlagen geeignet. Sie bilden flache Wurzeln, auf die bei Pflegearbeiten zu achten ist. Die Zweige sind stielrund und graubraun. Die länglich-eiförmigen Blattknospen sind zwischen 3-4 mm lang und haben braune Schuppen.

Die sommergrünen Blätter sind wechselständig, einfach gestielt und ganzrandig. Sie besitzen einen Mittelnerv, der als Stachelspitze hervortritt, darauf bezieht sich wohl der Gattungsname mit den griechischen Wortbestandteilen „exos“= äußerlich und „chorde“= Saite.

Aus weißer Blüte wird brauner Samen

Von Ende April bis Mai zeigen sich weiße, radiäre Blüten, die zu fünf bis zehn in endständigen, aufrechten Trauben wachsen. Die Kelchröhren sind breit zylindrisch mit 4-5 sehr kurzen und breiten Kelchblättern. Die fünf Kronblätter umranden den breiten und schüsselförmigen Blütenbecher in dessen Mitte zahlreiche Staubblätter und fünf Fruchtblätter eingebettet sind.

Nach der Blüte bilden sich einzelne, braune Fruchtkapseln, die zu fünft zu einer Sammelfrucht verwachsen sind. Bei Reife platzen sie auf und verbreiten je ein bis zwei, flache, braune Samen.

John Lindley (1799-1865), ein englischer Botaniker und der „Vater der Orchideenkunde“ beschrieb die Gattung zuerst.


Text: R. Gliniars, R. Bäßler, D. Hallmayer, A. M. Steiner
Fotos: A. M. Steiner


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