Neues Schwergewicht der Forschung: 4,5 Mio. Euro für ein neues Anbausystem  [30.07.19]

Gleich 20 Fachgebiete der Universität Hohenheim arbeiten gemeinsam an einem neuen Schwergewicht der Forschung: Das Projekt „LaNdwirtschaft 4.0 Ohne chemisch-synthetischen PflanzenSchutz“ (NOcsPS) startete am 1. Juni 2019 und läuft über 4,5 Jahre. Die Universität Hohenheim koordiniert das Projekt und bearbeitet 16 Teilprojekte. Sprecher des Forschungsverbunds ist Prof. Dr. Enno Bahrs vom Fachgebiet Landwirtschaftliche Betriebslehre. Weitere Projektpartner sind das Julius Kühn-Institut (JKI) mit zwei Teilprojekten und die Universität Göttingen mit einem Teilprojekt.


Gefördert wird das Vorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderprogramm „Agrarsysteme der Zukunft“ mit insgesamt knapp 5,3 Mio. Euro, davon rund 4,5 Mio. Euro für die Universität Hohenheim.

Die konventionelle Landwirtschaft mit chemischen Pflanzenschutzmitteln und Mineraldünger sorgt immer häufiger für Umwelt- und Rückstandsprobleme. Ökolandbau ist keine realistische Alleinalternative, da er die Ernährung der Bevölkerung nicht vollständig sicherstellen könnte. Das Verbundprojekt NOcsPS soll eine Brücke zwischen diesen beiden Anbausystemen bauen. Ein neues System soll künftig die Vorteile der konventionellen und der ökologischen Landwirtschaft miteinander vereinen und deren jeweiligen Nachteile so weit wie möglich reduzieren.

Erreicht werden kann das nur mit einer Landwirtschaft, die modernste, automatisierte und digitalisiert vernetzte Technologien einsetzt, dabei biologischen Prinzipien folgt und vollständig auf chemischen Pflanzenschutz verzichtet. Gleichzeitig soll die Bodenfruchtbarkeit gewährleistet bleiben, um Ertrag und Qualität sicherzustellen – was unter anderem mit einem umweltgerechten Einsatz mineralischer Dünger möglich ist.

In dem Projekt nehmen die Forscherinnen und Forscher die gesamte Wertschöpfungskette ins Visier – von Züchtung und Produktqualität über das Management von Resistenzen und Schadorganismen bis zur Betriebswirtschaft, der gesellschaftlichen Wahrnehmung und den Effekten auf das Ökosystem. Dazu führen sie Gefäßexperimente, Feldversuche und Laboranalysen aber auch Systemvergleiche, Befragungen und Betriebsanalysen durch.

Ebenfalls im Förderprogramm „Agrarsysteme der Zukunft“: Projekt GreenGrass


Prof. Dr. Bahrs ist neben der Koordination von NOcsPS auch im Verbundprojekt GreenGrass vertreten. Es wird ebenfalls vom BMBF im Rahmen des Förderprogrammes „Agrarsysteme der Zukunft“ gefördert. Das Teilprojekt von Prof. Dr. Bahrs erhält vom 1.3.2019 bis 28.2.2024 eine Summe von 324.832 Euro. Das Ziel von GreenGrass“ ist es, weidende Tiere mit innovativen Technologien zurück in die Landschaft zu bringen und neue Wege einer nachhaltigen und effizienten Weidewirtschaft zu erproben.


Eckdaten des Projektes:

            • Projekttitel: LaNdwirtschaft 4.0 Ohne chemisch-synthetischen PflanzenSchutz (NOcsPS)
            • Fördersumme/Geldgeber: 4.502.773 Euro (BMBF)
            • Projektdauer: 1.6.2019 - 30.11.2023
            • Pressemitteilung


            Schwergewichte der Forschung

            Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle begleitet solche Projekte mit einer internen Meldung und einer Pressemitteilung.

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