Schwergewicht der Forschung: Prof. Dr. Volker Wulfmeyer wirbt Drittmittel für Wetter- und Klimaforschung ein  [02.03.17]

Ein neues Schwergewicht der Forschung gibt es im Institut für Physik und Meteorologie (IPM). Unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Wulfmeyer erhält das IPM rund 800.000 Euro zur Einrichtung eines Land-Atmosphäre Feedback Observatoriums (LAFO). Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert das Vorhaben seit Anfang dieses Jahres bis Ende 2020.


Am Projekt beteiligt ist neben dem IPM ein Team von Wissenschaftlern der Universität Hohenheim: Prof. Dr. Thilo Streck vom Institut für Bodenkunde und Standortslehre (IBS), PD Dr. Tobias Würschum von der Landessaatzuchtanstalt, Prof. Dr. Wilhelm Claupein vom Institut für Kulturpflanzenwissenschaften und Prof. Dr. Andreas Fangmeier vom Institut für Landschafts‐ und Pflanzenökologie. Eingebettet ist das Projekt in das Forschungszentrum für Globale Ernährungssicherung und Ökosysteme (GFE), das von Carolin Callenius and Alicia Kolmans geleitet wird. Koordiniert wird LAFO von Dr. Florian Späth am IPM in Zusammenarbeit mit Dr. Arne Poyda vom IBS.

Die zeitliche und räumliche Verteilung von Wolken und Niederschlag sind sehr wichtige Größen, um Wetter und Klima zu charakterisieren. Jedoch wird oft übersehen, dass Wolken nur dann mit hoher Qualität simuliert werden können, wenn die Verhältnisse an der Landoberfläche und in der unteren Atmosphäre vom Boden bis zu einer Höhe von 2 km - der sogenannten atmosphärischen Grenzschicht - exzellent verstanden und wiedergegeben werden, selbst wenn sich noch gar keine Wolken gebildet haben.

Das Verständnis über die Vorgänge in dieser Phase ist entscheidend für die Entwicklung genauerer Wettervorhersage- und Klimamodelle. Entsprechende Simulationen sind nicht nur gesellschaftlich, sondern auch wirtschaftlich höchst relevant, etwa für die Simulation extremer Ereignisse wie Dürren oder extreme Niederschläge und eine genauere Vorwarnung. Die Resultate liefern damit auch wertvolle Beiträge zu Agrar- und Ernährungssystemen.

Das Land-Atmosphäre Feedback Observatorium (LAFO) führt neuartige Sensoren zusammen, um unter anderem die Transpiration von Pflanzen und die Turbulenz in der atmosphärischen Grenzschicht in bisher unerreichter Genauigkeit darzustellen. Dazu gehören insbesondere die weltweit einzigartigen, abtastenden Laserfernerkundungssysteme des IPM für 3D-Messungen der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit. Die LAFO-Infrastruktur macht damit die Universität Hohenheim zu einem wichtigen Standort für internationale, integrierte Messkampagnen zur Wetter- und Klimaforschung.

Die Eckdaten des Projekts lauten:

  • Vollständiger Projekttitel: Land‐Atmosphäre Feedback Observatorium (LAFO)
  • Fördersumme/Geldgeber: 800.000 Euro (Carl-Zeiss-Stiftung)
  • Projektdauer: 1.1.2017 - 31.12.2020


Schwergewichte der Forschung


Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 250.000 Euro bei den Experimental- bzw. 125.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle begleitet solche Projekte mit einer internen Meldung und einer Pressemitteilung. Mehr Schwergewichte der Forschung


Zurück zu Themenservice