Neues Schwergewicht der Forschung optimiert die Energieversorgung mit Biogas  [29.01.19]

An der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie ist ein neues Schwergewicht der Forschung gestartet: PD Dr. Andreas Lemmer erhält über 460.000 Euro, um die Steuerung von Blockheizkraftwerken und Biogasanlagen zu optimieren.


Das Verbundvorhaben Powerland 4.2 wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) seit Oktober 2018 gefördert. Es läuft über drei Jahre.

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen wie Wind oder Sonne unterliegen den natürlichen Schwankungen. Um den Bedarf jederzeit sicher abzudecken und Schwankungen auszugleichen, können dezentrale Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung einen wesentlichen Beitrag leisten. Sie sind flexibel einsetzbar und sehr effizient. Ihnen kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie unter den erneuerbaren Energien eine Möglichkeit bieten Strom und Wärme gleichzeitig zu produzieren. Biogas-Blockheizkraftwerke sind Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Dr. Lemmer will zusammen mit Dr. Johannes Krümpel in Powerland 4.2 eine modulare Steuerung für Blockheizkraftwerke und Biogasanlagen entwickeln. Diese soll selbstlernend für die jeweils folgenden 48 Stunden den Energiebedarf einer Verbrauchseinheit (z.B. einer ländlichen Gemeinde) prognostizieren. Dabei werden Wochenend- und saisonale Effekte berücksichtigt. Ergänzend wird eine Prognose für die Stromerzeugung aus Photovoltaik und Windkraftanlagen erstellt. Die Residuallast soll dann vom Biogas- Blockheizkraftwerk bereitgestellt werden.

Dies erfordert, dass situationsangepasst ein Substratfahrplan für die Biogasanlage erstellt wird, der berücksichtigt, dass der Gasspeicher niemals vollständig geleert wird. Am Beispiel des Unteren Lindenhofs als Verbrauchs- und Produktionseinheit wird die Steuerung so optimiert, dass ein Dorf seinen Strom- und Wärmeenergiebedarf vollständig auf der Basis erneuerbarer Energien decken kann.

Ziel der Forschungsgruppe ist es, ohne teuren Ausbau der Energienetze eine weitgehende Energieautarkie ländlicher Regionen zu erreichen, und zwar bei hoher Versorgungssicherheit und größtmöglicher Effizienz der Bioenergieanlagen. Partner der Hohenheimer Forscher im Verbundprojekt Powerland 4.2 sind die Hochschule Reutlingen und die NOVATECH Gesellschaft für umweltschonende Technologie mbH.


Die Eckdaten des Projektes lauten:

            • Projekttitel: Verbundvorhaben: Powerland 4.2 - Smart and innovative Land Power Systems; Teilvorhaben 1: Prognosemodelle und Biogasanlagensteuerung
            • Fördersumme/Geldgeber: 460.423 Euro (BMEL/FNR)
            • Projektdauer: 1.10.2018 - 30.9.2021


            Schwergewichte der Forschung

            Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 250.000 Euro bei den Experimental- bzw. 125.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle begleitet solche Projekte mit einer internen Meldung und einer Pressemitteilung.

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