Transparenter und nachhaltiger konsumieren dank digitaler Technologien  [20.08.21]

Einen erhöhten Mehrwert im Sinne einer gesteigerten Nachhaltigkeit für die Qualitätsprogramme QZBW und BioZBW mit Hilfe digitaler Wertschöpfungsketten zu schaffen, ist das Ziel eines gemeinsamen Pilotprojektes der Universität Hohenheim und des Ferdinand-Steinbeis-Instituts (FSTI). Im April 2021 startete das auf knapp zwei Jahre angelegte Projekt „Digitalisierung von Wertschöpfungsketten als Ausgangsbasis für mehr Nachhaltigkeit mit dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZBW)“ − DIWAN. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg fördert das Vorhaben mit Insgesamt rund 600.000 Euro. Davon entfallen 310.000 Euro auf die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Enno Bahrs vom Fachgebiet Landwirtschaftliche Betriebslehre – ein Schwergewicht der Forschung an der Universität Hohenheim.


Regionale Lebensmittel gewinnen an Beliebtheit. Zudem spielen Themen wie Tierwohl, Klimaschutz, Biodiversität und ein reduzierter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln eine immer wichtigere Rolle beim Lebensmittelkauf – sowohl für Großhändler als auch für Verbraucher. Inzwischen geben verschiedene Zeichen und Siegel Auskunft über Herkunft, Haltung, Anbaustandards, Qualität, etc., doch aufgrund ihrer Vielzahl sind sie für Kunden häufig schwer unterscheidbar und ihre Vergabekriterien nicht sofort erkennbar.

Deswegen widmet sich das Verbundprojekt DIWAN der Frage, wie für ausgewählte Qualitätsprogramme die gesamte Prozesskette transparent dargestellt werden kann. Mit Hilfe der „digitalen Wertschöpfungskette“ soll am Beispiel von Eiern, Kohl (Filderkraut) und Salat (Bio‐Feldsalat) die Austauschbarkeit von Produkten mit dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZBW) oder dem Bio-Zeichen Baden-Württemberg (BioZBW) weiter verringert werden.

Ziel ist es, einerseits dem potenziellen Kunden deutlich mehr zu den Eigenschaften und der Qualität der Produkte sowie dem damit verbundenen vielfältigen Nutzen aufzeigen zu können. Andererseits soll so auch eine höhere Produktsicherheit und darüber hinaus bei den Erzeugern eine bessere Planbarkeit von Produktion und Investitionen entstehen.

Im Fokus des Förderprojekts stehen dabei die Verbesserung bestehender bzw. die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Weiterentwicklung von Produktionsabläufen, beispielsweise durch eine Verringerung des Arbeitsaufwands. Dafür sollen effizientere Erfassungsvorgänge für betriebliche sowie produktspezifische Informationen entwickelt werden. So wird nicht nur eine bessere Rückverfolgbarkeit ermöglicht, sondern es können auch Aussagen über die Nachhaltigkeit gemacht werden, wie beispielsweise zum Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln oder zur Klimaneutralität der Produktion.

Angefangen beim landwirtschaftlichen Erzeugerbetrieb bis hin zum Einzelhandel, Großverbraucher und Direktvermarktungskunden wollen die Forschenden so die gesamte Wertschöpfungskette der Produkte mit Hilfe von digitalen Abbildern, den sog. Digitalen Zwillingen, und kooperativen Datenräumen analysieren, um fundierte Empfehlungen hinsichtlich Qualitätssicherung, Prozessoptimierung und transparenter Rückverfolgbarkeit geben zu können.

Die Eckdaten des Projekts:

  • Projekttitel: „Digitalisierung von Wertschöpfungsketten als Ausgangsbasis für mehr Nachhaltigkeit mit dem QZBW am Beispiel Bio-Feldsalat, Filderkraut (Spitzkohl) und Eier“ - DIWAN
  • Fördersumme: 310.000 Euro (Universität Hohenheim), Gesamtförderung: 599.950 Euro
  • Förderinstitution: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR)
  • Projektdauer: 01.04.2021-31.12.2022
  • Projektwebsite
  • Projektpartner: Universität Hohenheim, Fakultät Agrarwissenschaften, Fachgebiet Landwirtschaftliche Betriebslehre, Ferdinand-Steinbeis-Institut, Gemüsering Stuttgart GmbH, Werbegemeinschaft-08-Eier aus Baden-Württemberg e.V.


Kontakt:

Prof. Dr. Enno Bahrs, Universität Hohenheim, Fachgebiet Landwirtschaftliche Betriebslehre,
+49 (0)711 459 22566, bahrs@uni-hohenheim.de

Schwergewichte der Forschung

Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften. Die Pressestelle macht mit einer kurzen Meldung auf diese Projekte aufmerksam.

Mehr Schwergewichte der Forschung


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