Schwergewicht der Forschung: Robotik in der Landwirtschaft [18.08.21]
Das EU-Projekt ROBS4CROPS soll die Automatisierung durch Roboter in der europäischen Landwirtschaft vorantreiben und so dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken. An dem Verbundprojekt beteiligt ist PD Dr. Dimitrios Paraforos vom Fachgebiet Verfahrenstechnik in der Pflanzenproduktion (Prof. Dr. Hans W. Griepentrog) der Universität Hohenheim. Mit rund 550.000 Euro gehört ROBS4CROPS hier zu den Schwergewichten der Forschung. Insgesamt wird das Projekt mit 16 Partnern aus sieben europäischen Ländern von der Europäischen Kommission im Rahmen von Horizon 2020 mit ca. 7,9 Mio. Euro gefördert.
Von intelligenten Maschinen bis hin zu vollständig autonomen landwirtschaftlichen Systemen: ROBS4CROPS will Landwirten helfen, dem zunehmenden Arbeitskräftemangel zu begegnen, der als eine der größten Herausforderungen in der europäischen Agrarwirtschaft angesehen wird. Zwar ersetzen Roboter bereits in mehreren Wirtschaftsbereichen fehlende Arbeitskräfte, in der Landwirtschaft haben sie jedoch noch keine breite Akzeptanz gefunden.
Aus technischer Sicht können landwirtschaftliche Roboter ihr Potenzial nur dann erreichen, wenn sie nicht als eigenständige Einheiten eingesetzt werden, sondern Bestandteil eines innovativen Systems sind. Deswegen sollen bei ROBS4CROPS sollen intelligente Geräte und autonome Fahrzeuge entwickelt bzw. weiterentwickelt und vorhandene Landmaschinen und Traktoren so aufgerüstet werden, dass sie zusammen mit Agrarrobotern als Teile eines ganzen Robotersystems fungieren. Indem bereits vorhandene Maschinen genutzt werden, werden die Anfangsinvestitionen deutlich reduziert.
Dabei konzentriert sich das Projekt auf sich wiederholende Maßnahmen wie die mechanische oder chemische Unkrautbekämpfung oder das Spritzen gegen Schädlinge und Krankheiten. Die Entwicklung und Erprobung erfolgt in der Praxis unter realen Betriebsbedingungen in den Ländern Frankreich, Griechenland, Spanien und den Niederlanden in enger Zusammenarbeit mit kommerziellen Landwirtschaftsbetrieben und anderen Interessengruppen. Von der Analyse der Nutzeranforderungen bis hin zum Experimentieren mit Geschäftsmodellen, liegt der Fokus des Projektes auf den Anwendern.
Eine Hauptherausforderung besteht darin, das Zusammenspiel zwischen intelligenten, unbeaufsichtigten Maschinen sowie autonomen Fahrzeugen und landwirtschaftlicher Steuerung auf mehreren Hardware- und Software-Ebenen zu gewährleisten. Aufgabe der Arbeitsgruppe von PD Dr. Paraforos wird es daher sein, den Prozess der Entwicklung von intelligenten und unüberwachten Arbeitsgeräten innerhalb der Grenzen der Spezifikationen von ROBS4CROPS zu betreuen.
Das ROBS4CROPS-Konsortium besteht aus 16 Partnern aus sieben europäischen Ländern, die unter anderem aus der reinen Roboterwissenschaft und -technik, der Agrarroboterindustrie, den Agrar- und Sozialwissenschaften oder der Landwirtschaft stammen oder sich mit auf Nachhaltigkeit basierenden Innovationspraktiken und kollaborative Geschäftsmodelle beschäftigen.
Unter der Leitung des Universitäts- und Forschungszentrums Wageningen soll ROBS4CROPS zeigen, dass Robotik und verwandte Technologien Präzision und Durchführbarkeit in alltägliche, sich wiederholende Aufgaben bringen und die Notwendigkeit verringern, dass Menschen unangenehme und ungesunde Arbeiten ausführen müssen.
Die Eckdaten des Projekts:
- Projekttitel: ROBS4CROPS
- Fördersumme: 550.660 Euro (Universität Hohenheim)
- Gesamtförderung: rund 7,9 Mio. Euro
- Förderinstitution: Europäische Kommission im Rahmen vonHorizon 2020
- Projektdauer: 01.01.2021 - 31.12.2024
- Projektwebsite: robs4crops.eu
Kontakt:
PD Dr. sc. agr. Dimitrios Paraforos, Universität Hohenheim, Fachgebiet Verfahrenstechnik in der Pflanzenproduktion, +49 (0)711 459 24556 , D.Paraforos@uni-hohenheim.de
Schwergewichte der Forschung
Als „Schwergewichte der Forschung“ gelten herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro bei den Experimental- bzw. 150.000 Euro bei den Sozial- und Gesellschaftswissenschaften.
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